Sekhar Research Innovations aus Malaysia führt neues Verfahren ein

Sekhar Research Innovations Sdn Bhd (SRI) stellt nun die eigener Aussage zufolge „erste wirtschaftlich tragbare Recyclinglösung für das global wachsende Problem der Altreifenentsorgung“ vor. Wie der aus Malaysia stammende Entwickler von sogenannten „Cleantech“-Lösungen im Reifenrecycling mitteilt, könne man mit der neuen Technologie Gummimischungen in großen Mengen kosteneffektiv produzieren, wobei die Kompatibilität mit den bestehenden Anlagen und Prozessen der Gummi verarbeitenden Industrie gewährleistet sei. „Die SRI-Technologie verändert die Herstellung von Gummiprodukten und die Altreifenverwertung, wie wir sie heute kennen, grundlegend. Zum ersten Mal kann Material aus Altreifen in erheblichen Anteilen bei der Herstellung von Premiumgummiwaren verwendet werden“, sagt Gopinath B. Sekhar, Chief Executive Officer von Sekhar Research Innovations.

Weltweit werden jährlich über eine Milliarde Reifen im Wert von mehr als 130 Milliarden US-Dollar produziert. Eben diese Reifen stellen am Ende ihrer Nutzung ein globales Problem für die Abfallwirtschaft und die Gesundheit der Menschen dar, schreibt SRI in einer Mitteilung. In weiten Teilen Asiens etwa werden Altreifen immer noch einfach deponiert. „Beides hat erhebliche negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung“, so das Unternehmen weiter. In Europa und den Vereinigten Staaten wird die Mehrheit der anfallenden Altreifen als Alternativbrennstoff in der Zementindustrie oder als Zusatz zum Bitumen im Straßenbau genutzt.

„Aus Mangel an Alternativen wurden diese Low-End-Anwendungen und toxischen Praktiken zu Unrecht als Abfallwirtschaft akzeptiert. Reifen als Brennstoff emittieren Schadstoffe, die zur Verschmutzung von Luft und Wasser führen“, sagt Sekhar weiter. „Wir haben eine Lösung, die den Altreifen zu einem wertvollen Rohstoff für die industrielle Produktion von Premiumgummiprodukten wie Neureifen oder Runderneuerungsmaterialien macht. Das ist gut für die Umwelt, die Wirtschaft und den Verbraucher.“

SRI forschte bereits seit 2006 an seinen nun patentierten Lösungen. Nach der sogenannten „SRI Activation Technology“ habe man jetzt erstmals erfolgreich eine Mischung produziert, die derzeit von den führenden Reifenherstellern erprobt und getestet wird. In Malaysia führt SRI weitere Evaluierungen bis hin zu Fahrversuchen in Kooperation mit dem „Rubber Research Institute of Malaysia“ durch.

Der sogenannte „SRI Compound Masterbatch“ (MB) wird ausschließlich durch die Verwertung von Altreifengummi gewonnen. Dabei wird das Gummi nach einem speziellen Verfahren devulkanisiert und kann so als Rohstoff für Grundmischungen verwendet werden. Sekhar Research Innovations benutzt dabei ein chemomechanisch Verfahren, das „uns ermöglicht, mit einem extrem geringen Energieeintrag große Mengen von Gummipulver zu devulkanisisren“, heißt es erklärend dazu. Das Verfahren wurde außerhalb der Gummiindustrie entwickelt und sei daher einzigartig, so das Unternehmen. „Zur Anwendung dieses Devulkanisationsverfahren wurde von uns ein spezielle Maschine entwickelt und produziert. Zur Weiterverarbeitung werden die üblichen Maschinen und Verfahren der Gummiverarbeitungindustrie genutzt. Das heißt, unsere Kunden benötigen kein zusätzliches Equipment. Sie beziehen eine fertige Grundmischung, der sogenannte Masterbatch, die sie ihrem Mischungsprozess zuführen können. Das primäre Ausgangsmaterial für den Prozess ist 40-Mesh-Gummimehl, also gewöhnliches Gummimehl ganzer Auto- und Lkw-Reifen mit einer Korngröße kleiner als 0,4 Millimeter.

In zwei Monaten will SRI mit einer monatlichen Produktion von rund 50 Tonnen SRI Compound Masterbatch in einer Testanlage in Malaysia starten, so die Ankündigung des Unternehmens. Diese erste Kleinserie werde für runderneuerte Reifen und Gummiwaren des lokalen Marktes zur Verfügung stehen.

„In der Zwischenzeit schließen wir die Planung unserer Produktionsstätte in Port Klang, einem Seehafen nahe Kuala Lumpur, ab. Diese Anlage wird voraussichtlich Ende des Jahres in Betrieb genommen. Mit einer Investition von 35 Millionen Ringgit, knapp neun Millionen Euro, werden wir hier zunächst jährlich 20.000 Tonnen SRI Compound Masterbatch produzieren. Damit richten wir uns gezielt an die Anforderungen aus Malaysia und den ASEAN-Märkten“, so der SRI-CEO weiter. Damit wolle man einen Umsatz in Höhe von jährlich rund 80 Millionen Ringgit bzw. 20 Millionen Euro generieren.

Als Teil ihrer globalen Expansionsstrategie hat SRI bereits einen Partner in den Vereinigten Staaten für die mögliche Produktion von SRI Compound Masterbatch lizenziert. Ähnliche Verträge werden derzeit in Europa und Asien vorbereitet, so das Unternehmen weiter.

„Die Reifenindustrie ist ein anspruchsvoller Markt mit starkem Wettbewerbsumfeld. Jegliche Senkung der Rohstoffkosten führt zu einer deutlichen Gewinnsteigerung. Was wir anbieten, ist eine Einsparung zwischen vier bis acht Prozent in Bezug auf die Rohstoffkosten. Da die Gewinnspanne in der Branche im Allgemeinen weniger als zehn Prozent beträgt, bieten wir die Möglichkeit, Gewinne zu verdoppeln“, so Sekhar abschließend. ab

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