“Performance Days” sollen Pirellis Nachhaltigkeitsstrategie vermitteln

,

Der italienische Reifenhersteller Pirelli legt in jüngster Zeit in zunehmendem Maße großen Wert auf umweltgerechte Fabriken, Produktionsprozesse und Produkte – „Green Performance“ nennt das Unternehmen diese Kombination. Teil des Ganzen sind Reifen der „Cinturato“-Familie, das neue Modell „Scorpion Verde“ für SUVs oder auch der „P Zero Trofeo“. Sie stehen laut Pirelli einerseits für maximales Fahrvergnügen sowie andererseits zugleich für hohe Sicherheit und Umweltverträglichkeit, wovon sich ausgewählte Handelspartner des Konzerns kürzlich im Rahmen der sogenannten „Pirelli Performance Days“ auf der Bosch-Teststrecke in Boxberg selbst ein Bild machen konnten.

Umweltschonende Produktionsverfahren und Produkte zu entwickeln, bedeutet für den sich selbst so bezeichnenden „Green Performer“ nach eigenen Worten kein oberflächliches Zugeständnis an den Zeitgeist. Vielmehr sei diese Maxime seit langer Zeit fester Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns, erklärt Michael Borchert, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der Pirelli Deutschland GmbH. Pirelli habe bereits vor Jahren seine ökologische Ausrichtung intensiviert und vor dem Hintergrund der Folgen eines möglichen Klimawandels die sogenannte „Green-Performance“-Strategie entwickelt, bei der eine hohe Leistungsfähigkeit der eigenen Produkte Hand in Hand gehen soll mit einem umweltverträglichen Unternehmenswachstum sowie nachhaltiger Mobilität. Diese „komplexen Themen, über die alle reden, verständlich zu präsentieren“, war Borchert zufolge Zielsetzung bei der Veranstaltung der „Pirelli Performance Days“.

„Wir werden die Ersten sein, die eine Fabrik bauen, die von der Grundsteinlegung bis zur Fertigstellung umweltgerecht konzipiert ist“, liefert der Geschäftsführer ein Beispiel dafür, was unter der Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns bzw. dessen „grüner“ Ausrichtung konkret zu verstehen ist. Dem Werk Polo Torinese (Italien) komme dabei gewissermaßen Modellcharakter zu, wie Pirelli in Zukunft neue Gebäude konzipieren bzw. nach welchen Kriterien man bestehende Anlagen renovieren will. Borchert sagt, dass Pirelli allein im Zweijahreszeitraum 2008/2009 6,3 Millionen Euro investiert hat, um die Umweltverträglichkeit der Werke des Konzerns zu verbessern. Im Rahmen der „Green-Performance“-Strategie haben sich die Italiener zugleich als Ziel gesetzt, den Anteil „grüner“ Reifen in der eigenen Produktpalette von 20 Prozent im Jahr 2008 auf 40 Prozent bis zum Jahr 2011 zu steigern.

Nachdem diese Entwicklung produktseitig vor rund zwei Jahren mit Einführung der Modelle „Cinturato P4“ und „Cinturato P6“ für Fahrzeuge der Klein- bzw. Mittelklasse eingeläutet wurde und vergangenes Jahr dann der „Cinturato P7“ für die automobile Oberklasse folgte, hat Pirelli vor Kurzem erst in Form des „Scorpion Verde“ mit dem nach eigenen Aussagen „ersten ‚grünen’ Reifen für SUV-Fahrer“ nachgelegt. Für diesen Reifen, in den – wie sich bereits an seinem Profildesign ablesen lässt – die Erfahrungen aus der Entwicklung des „Cinturato P7“ eingeflossen sind, verspricht der Hersteller einen um bis zu 3,9 Prozent reduzierten Kraftstoffverbrauch nebst entsprechend verringerten Schadstoffemissionen bei Stadtfahrten. Bei kombinierten Fahrten in der Stadt und auf der Landstraße bzw. bei Fahrten nur auf der Landstraße soll sich ein damit bereiftes Fahrzeug immer noch mit einem um 3,4 Prozent respektive 2,5 Prozent reduzierten Spritverbrauch begnügen.

Mit Blick auf die Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns wird zudem auf das um zehn Prozent verringerte Gesamtgewicht des „Scorpion Verde“ verwiesen, das mit der Einsparung von zehn Prozent an Rohmaterialien gleichgesetzt wird und ein weiteres Mal die ressourcenschonende bzw. umweltfreundliche Ausrichtung des Unternehmens belegen soll. Denn ein „grünes“ Image wird von Pirelli nicht zuletzt als „Waffe“ im Konkurrenzkampf um den Kunden gesehen. Zumal der Reifenhersteller unter Berufung auf eine entsprechende Untersuchung davon berichtet, dass beispielsweise 20 Prozent der europäischen SUV-Fahrer denken, dass der Spritverbrauch dieser Wagengattung ein Problem ist und 70 Prozent bereit sind, mehr zu bezahlen, um ein „grüneres“ Fahrzeug zu haben. Analog hat eine Umfrage der Pirelli Deutschland GmbH, die im März/April dieses Jahres unter 301 Verbrauchern durchgeführt wurde, ergeben, dass für über 90 Prozent „sehr wichtig“ oder zumindest „wichtig“ ist, dass Unternehmen bei ihren Produktionsverfahren und Produkten auf den Schutz der Umwelt und des Klimas achten.

Die Themen Klima- und Umweltschutz werden demnach von immerhin 78,4 Prozent mit Pkw- und Lkw-Reifen verbunden, weshalb durchaus verständlich erscheint, warum Pirelli so daran gelegen ist, am eigenen „grünen“ Image zu feilen. Zumal bislang nur knapp neun Prozent der Verbraucher die Bezeichnung als „Green Performer“ mit der Marke Pirelli assoziiert, 62,8 Prozent damit noch gar nichts anfangen können und der Rest dabei gar eine Wettbewerbsmarke vor Augen hat. Auch dazu waren also die „Performance Days“ gedacht: Über den Handel als Mittler will man das Bild vom umweltfreundlichen Unternehmen zum Endverbraucher transportieren. Gleichwohl mache man dabei „keinerlei Kompromisse in Sachen Sicherheit“, wie Borchert mit Blick auf die Produkte des Herstellers unterstreicht. Dass der Spagat zwischen Fahrspaß- und -sicherheit einerseits und Umweltverträglichkeit gelingen kann, sieht Pirelli nicht zuletzt durch das gute Abschneiden bei den jüngsten Reifentests der bekannten Automobilzeitschriften bestätigt.

All dies spiegelt sich dem Hersteller zufolge in dem aus sechs Wörtern bestehenden Motto „Ausgezeichnete Performance – Auch für die Umwelt“ der derzeitigen Medienkampagne des Unternehmens wider. Um diese Botschaft hinaus in die Welt zu tragen, vertraut Pirelli zudem auf die Rennpiloten und TV-Moderatoren Christina Surer und Tim Schrick sowie den mehrfachen Rallyeweltmeister Walter Röhrl, die als Themenbotschafter die Pirelli-Kernwerte repräsentieren sollen: Top-Performance, Sicherheit und Nachhaltigkeit – oder eben „Green Performance“. christian.marx@reifenpresse.de

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert