VDA: Marktwachstum in vielen Ländern

Die Nachfrage nach Personenkraftwagen hat im vergangenen Monat auf vielen Auslandsmärkten weiter angezogen. Vor allem in Asien und Südamerika, aber auch in den USA stiegen die Verkaufszahlen im April erneut deutlich an. Das Neuwagengeschäft in Westeuropa, das in den letzten Monaten noch von Nachläufern verschiedener Abwrackprogramme profitieren konnte, verzeichnete hingegen im April den ersten Absatzrückgang seit zehn Monaten, berichtet der Verband der Automobilhersteller (VDA). Die Zahl der Neuzulassungen lag mit 1,1 Millionen Fahrzeugen um sechs Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass im April 2009 die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland aufgrund der Umweltprämie um fast 20 Prozent gestiegen waren, Westeuropa insgesamt verbuchte im gleichen Zeitraum hingegen ein Absatzminus von elf Prozent. Der Vorjahresvergleich ist daher also durch Sondereffekte verzerrt.

Die größten westeuropäischen Märkte außerhalb Deutschlands erzielten im April einen Anstieg der Zulassungsvolumina. So konnte in Großbritannien der Absatz von Pkw im abgelaufenen Monat um elf Prozent, in Spanien sogar um 39 Prozent erhöht werden. Der französische Markt übertraf im April ebenfalls das Vorjahresniveau (plus zwei Prozent). In Italien hingegen gab die Pkw-Nachfrage erwartungsgemäß mit dem Ende der dortigen Prämienzahlung nach (-16 Prozent). Seit Anfang des Jahres wurden in Westeuropa gut 4,7 Mio. Pkw abgesetzt (+7 Prozent).

In den neuen EU-Ländern lag der Absatz von Pkw im April um ein Fünftel unter Vorjahresniveau und lässt damit weiter auf eine durchgreifende Erholung warten. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres wurden in den neuen EU-Ländern 238.300 Pkw neu zugelassen, rund 19 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2009.

Das russische Pkw-Geschäft erzielte im abgelaufenen Monat mit 163.300 verkauften Einheiten einen Anstieg von einem Fünftel. Seit Anfang März wird in Russland der Neuwagenkauf durch die Zahlung einer Verschrottungsprämie gefördert, wenn das neu erworbene Fahrzeug aus heimischer Produktion stammt. Die Nachfragebelebung hat dazu geführt, dass das Absatzminus im bisherigen Jahresverlauf deutlich zurückgegangen ist. Lagen die Verkäufe im ersten Quartal 2010 noch um fast ein Viertel unter dem Vorjahresniveau, so betrug der Rückgang bis einschließlich April nur noch 13 Prozent.

In den USA erhöhte sich der Absatz von Light Vehicles (Pkw und leichte Trucks) im April um ein Fünftel. Die voranschreitende konjunkturelle Erholung der US-Wirtschaft hat in den ersten vier Monaten des Jahres zu einer deutlichen Belebung der Automobilnachfrage geführt. Bis einschließlich April wurden auf dem amerikanischen Markt mehr als 3,5 Mio. Light Vehicles verkauft (+17 Prozent). Der Absatz deutscher Anbieter hat im gleichen Zeitraum mit einem Zuwachs von 19 Prozent stärker zugelegt als der Gesamtmarkt. Der Marktanteil deutscher Hersteller konnte damit auf 7,6 Prozent ausgebaut werden.

Auch in Brasilien hielt der Aufwärtstrend beim Absatz von Light Vehicles weiter an. Im April wurden auf dem südamerikanischen Markt rund 17 Prozent mehr Fahrzeuge als im Vorjahresmonat verkauft. Seit Anfang des Jahres ist der Light-Vehicles-Markt in Brasilien auf gut eine Million Einheiten gewachsen. Das Nachbarland Argentinien verbuchte im vergangenen Monat bei Light Vehicles ein Absatzplus von knapp einem Viertel und erzielte damit im Jahresverlauf einen Anstieg der Verkäufe von mehr als 40 Prozent, der jedoch zum Teil auch auf das niedrige Vorjahresniveau zurückzuführen ist.

In China legten die Verkäufe von Pkw (inkl. SUV und MPV) im abgelaufenen Monat um 36 Prozent zu. Der chinesische Markt konnte damit auch im April den Wachstumskurs der vorangegangenen Monate beibehalten, jedoch entwickelte sich die Pkw-Nachfrage trotz anhaltender Konjunkturprogramme der chinesischen Regierung etwas verhaltener als noch zu Jahresbeginn. Bis einschließlich April wuchs der Absatz von Pkw in China um fast zwei Drittel auf knapp 3,7 Mio. verkaufte Einheiten und übertraf damit das bisherige Volumen des US-Marktes um ca. 160.000 Einheiten.

Auch in Indien hält die positive Absatzentwicklung weiter an. Im April wurden auf dem indischen Markt mit 182.200 Einheiten rund ein Drittel mehr Pkw verkauft als noch im Vorjahr. Seit Anfang des Jahres verbuchte das Neuwagengeschäft einen etwas geringeren Zuwachs von 31 Prozent. dv

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