Grundsteinlegung für neues Lanxess-Kautschukwerk in Singapur

Der Chemiekonzern Lanxess, der als weltweit größte Hersteller von synthetischem Kautschuk gilt, hat den Grundstein für ein neues Butylkautschukwerk in Singapur gelegt. Die Anlage auf der Halbinsel Jurong Island ist für eine Kapazität von 100.000 Jahrestonnen ausgelegt und kostet bis zu 400 Millionen Euro – zehn bis 15 Prozent davon sollen dabei in Umweltschutzprojekte fließen. „Das ist die bisher größte Investition in unserer fünfjährigen Unternehmensgeschichte“, sagt der Lanxess-Vorstandsvorsitzende Axel C. Heitmann. „Einmal mehr unterstreichen wir damit die Bedeutung des für uns so wichtigen Kautschukgeschäfts, und zwar mit Blick auf unsere Kunden sowie den auch künftig wachsenden Märkten in Asien“, ergänzt er. „Ich begrüße die Entscheidung von Lanxess, die globale Zentrale des Butyl-Rubber-Geschäftsbereiches nach Singapur zu verlagern sowie das Topmanagement auch dort zu positionieren. Es unterstreicht die Bedeutung von Singapur als strategischen Standort in der Region für globale Unternehmen“, so Lim Hng Kiang, Minister für Handel und Industrie des südostasiatischen Insel-/Stadtstaates, anlässlich des Festaktes zur Grundsteinlegung Mitte Mai, an dem unter anderem auch Jörg Ranau, deutscher Botschafter in Singapur, sowie Lanxess-Vorstandsmitglied Werner Breuers und Ron Commander, Leiter des Geschäftsbereichs Butylkautschuk, teilgenommen haben. Unternehmensangaben zufolge werden für die neue Anlage bis zum Produktionsstart im ersten Quartal 2013 rund 3.500 Tonnen Stahl verbaut, 350 Kilometer Kabel gezogen und rund 80 Kilometer Rohrleitungen verlegt.

Sie entsteht auf einem 200.000 Quadratmeter großen Gelände, das von der JTC Corporation – einer Vermittlungsgesellschaft des Ministeriums für Handel und Industrie in Singapur – geleast wurde. Die langfristige Belieferung mit Isobuten als Grundstoff zur Produktion von Butylkautschuk ist demnach durch einen benachbarten Shell-Cracker sichergestellt. Das neue Werk, in dem bis zu 200 neue Arbeitsplätze entstehen und während dessen Bauphase in der Spitze rund 1.500 Arbeiter auf dem Gelände tätig sein sollen, ist vor allem dafür gedacht, die wachsende Nachfrage nach Butylkautschuk für Reifen bedienen zu können. „Treibende Kraft ist der Trend zur Mobilität, insbesondere durch die wachsende Mittelschicht in China und Indien Butylkautschuk zeichnet sich aufgrund der Eigenschaften der Rohmaterialien Isobutyl und Isopren durch hohe Luftundurchlässigkeit aus. Die größte Einsatzmöglichkeit liegt in der Herstellung von Innerlinern – das ist die innerste Lage eines Reifens, die verhindert, dass Luft entweicht – und Schläuchen. Die Reifenindustrie setzt Halobutyl als Innerliner für Auto-, LKW-, Bus- und Flugzeugreifen ein. Butylkautschuk findet sich in Innenschläuchen von Reifen für Autos, Lkw und Fahrräder oder in Sportbällen“, heißt es vonseiten des Chemiekonzerns. Butylkautschuk eigne sich außerdem aufgrund seiner Eigenschaften allerdings auch für den Einsatz in der pharmazeutischen Industrie, insbesondere in Asien. Als spezielle Anwendungen in diesem Bereich werden Dichtungen und Verschlüsse für die Pharmabranche genannt. cm

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