Marktforschungsinstitutes abh zum Abwrackboom

Es war viel zu lesen über den Erfolg der Abwrackprämie. Jetzt liegen die ersten fundierten Ergebnisse auf dem Tisch. Diese haben die Kfz-Spezialisten des Marktforschungsinstitutes abh GmbH (Köln) genauer analysiert und einige interessante Details herausgearbeitet. Die Analyse von 1,3 Millionen Anträgen bei der BAFA, dies entspricht etwa zwei Dritteln der insgesamt gestellten Anträge, zeigte beispielsweise: Nur zu etwa 80 Prozent haben die Abwrackkunden ein wirklich neues Auto erworben. Jedes fünfte Fahrzeug war ein Jahreswagen oder eine Tageszulassung. Damit half die Maßnahme den Herstellern und Distributeuren auch ihre Lager zu räumen. Diese Chance nutzte z. B. die Marke Mercedes-Benz: 65 Prozent der über die Prämie gekauften Fahrzeuge waren Jahreswagen oder Kurzzulassungen.

Interessante Erkenntnisse ergaben sich für die abh nach Betrachtung des Saldos aus abgewrackten und neu gekauften Marken und Modellen. So wurden im Rahmen der Abwrackprämie deutlich mehr Opel- oder Ford-Fahrzeuge verschrottet als neu verkauft. Für Opel heißt das: Über 100.000 Fahrzeuge fehlen zukünftig im Bestand. „Diese Fahrzeuge haben einen jährlichen Bedarf an Service und Teilen von über 30 Millionen Euro generiert. Die fehlen jetzt Opel und den Wettbewerbern aus dem Freien Markt“, so Gerd Heinemann, geschäftsführender Gesellschafter der abh.

Viele Hersteller jedoch konnten ihren Fahrzeugbestand über die Prämie deutlich ausbauen. Zu den Gewinnern zählen neben Skoda (+85.000) und Dacia (+49.000) auch Hyundai, Fiat und Toyota. Für den Renault-Konzern deutet sich ein Nullsummenspiel an, denn im Rahmen der Abwrackmaßnahme wurden mehr als 88.000 Renault-Fahrzeuge verschrottet, darüber neu zugelassen wurden aber nur 39.000 Neuwagen und etwa 10.000 Jahreswagen oder Kurzzulassungen der Marke. Branchenkenner vermuten, dass viele Renault-Fahrer zu Dacia wechselten und nur die Marke Dacia von der Abwrackprämie profitierte.

Diese und viele weitere Ergebnisse sind per kostenlosem Download über die abh-Homepage abzurufen. www.abh.de.

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert