Continental sieht Winterreifenmarkt wieder im Aufschwung

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Für den kommenden Winter erwartet Continental eine Stabilisierung der Nachfrage nach Winterreifen. In West-, Zentral- und Osteuropa rechnet der Marktführer unter Berücksichtigung aller importierten Pkw-Reifen mit einem Marktvolumen von insgesamt rund 85 Millionen Stück. Dabei werden nach den Prognosen vor allem Winterreifen mit Größen über 15 Zoll im Handel abgefragt werden, bei den Modellen mit Geschwindigkeitsfreigaben über 210 km/h erwartet Continental eine um knapp 20 Prozent höhere Nachfrage als im letzten Jahr, erläutern Vertreter des Unternehmens anlässlich der diesjährigen WinterRoadShow, die in Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart und München Halt machte. Auch in den klassischen Winterreifenmärkten Deutschland, Österreich und Schweiz wird eine Nachfragesteigerung von rund 1,8 Millionen Winterreifen erwartet. 

In Österreich rechnen Fachleute mit einer leichten Zunahme, allerdings setzt sich dort der Trend nach größeren Reifen mit einer Zunahme von über 25 Prozent besonders deutlich durch. In der Schweiz rechnet Continental mit knapp drei Prozent Wachstum, in der Alpenrepublik stehen dabei die Reifen mit Freigaben von 240 beziehungsweise 270 km/h mit einem erwarteten Anstieg von rund 18 Prozent besonders hoch in der Konsumentengunst. In Deutschland erwartet Continental insgesamt eine leichte Erholung der Nachfrage, die besonders infolge der Abwrackprämie erworbener Neufahrzeuge im Kompaktwagensegment gestützt wird. Allerdings ist der Markt in der Bundesrepublik durch die ohnehin sehr hohe Ausstattungsrate mit Winterreifen nahezu gesättigt. Dagegen sieht Continental im lukrativen Bereich der Reifen oberhalb von 16 Zoll Größe Marktzuwächse von 27 Prozent. „Hier zeigt sich, dass der Trend zu größeren, sicheren Winterreifen ungebrochen anhält“, kommentiert der Pressesprecher der Division Pkw-Reifen, Alexander Lührs.

Die höhere Nachfrage wird auch in Westeuropa durch die gestiegene Zahl von Neuwagen gestützt. Viele Fahrer neuer Pkw benötigen in dieser Saison Winterreifen, da die Reifen ihrer verkauften oder verschrotteten Altfahrzeuge nicht mehr auf die Felgen der neuen Pkw passen. „Dazu kommt noch das normale Ersatzgeschäft“, erläutert Lührs. „Winterreifen werden nach rund vier Jahren ersetzt, daher sehen sich jeden Winter rund 25 Prozent der Autofahrer nach neuen Winterreifen um.“

Mit der Stabilisierung der Nachfrage tritt seit dem durch die Novellierung der StVO ausgelösten Boom-Jahr 2006 nach Einschätzung von Lührs besonders in Westeuropa erstmals wieder eine Erholung des Winterreifenabsatzes ein. Im Jahre 2006 waren unter Berücksichtigung aller importierten Produkte in Europa noch rund 99 Millionen Winterreifen nachgefragt worden, im Jahr 2008 sank diese Zahl auf rund 88 Millionen Marktführer Continental hatte im letzten Winter allerdings weniger unter dem Einbruch gelitten, so der Hersteller. Im Gegenteil: Die Hannoveraner konnten ihren Marktanteil sogar ausbauen. Der Continental-Konzern rechnet für das laufende Jahr mit einem Marktanteil von weiterhin über 25 Prozent bei Winterreifen.

Dazu beitragen soll auch das neueste Produkt im Winterreifensortiment des deutschen Herstellers. Mit dem ContiWinterContact TS 830 P, der aktuell im Markt eingeführt wird, haben die Reifenentwickler von Continental eigener Aussage zufolge einen neuen, besonders ausgewogenen Winterreifen entworfen. Dazu wurde das asymmetrische, arbeitsteilige Profil so gestaltet, dass die Reifenaußenseite mit ihren stabilen Klötzen hohen Grip beim Kurven fahren und die exakte Umsetzung der Lenkbefehle gewährleiste. Die Reifeninnenseite ist so ausgelegt, dass ihre Profilelemente eine Vielzahl von Griffkanten ausbilden können, um bei verschneiter oder vereister Fahrbahn ein Maximum an Kraftübertragung für Anfahren und Bremsen zu bieten. Durch eine Vielzahl von Kanälen zwischen den Profilblöcken sei bei Nässe eine schnelle und sichere Entwässerung der Bodenaufstandsfläche möglich, erläutert Dr. Andreas Topp, Leiter Technical Benchmark bei der Continental AG, anlässlich der ContiWinterRoadshow in Hamburg.

Damit die Fahrwerkeingriffe des ESC (Elektronische Stabilitätskontrolle) möglichst direkt übertragen werden, wurde der neue ContiWinterContact TS 830 P mit einer 0-Grad-Sinuslamellierung versehen, die auf die Übertragung von Längskräften ausgelegt ist. Mit diesen Lamellen können auch Querkräfte gut übertragen werden, sodass auch bei Fahrzeugen, die nicht mit einem ESC ausgestattet sind, die Lenk- und Bremsbefehle direkt umgesetzt werden.

Durch die Verteilung der Profilblöcke im Verhältnis von 2:1 auf der inneren Reifenschulter könne sowohl das Handling auf Schnee wie auch auf trockener Straße deutlich angehoben werden. Gleichzeitig werde so das Abrollgeräusch des Reifens verringert. Durch die ausgewogene Reifenkontur sowie das gleichmäßige Abriebverhalten könne der neue ContiWinterContact TS 830 P seine sicheren Fahreigenschaften über die ganze Lebensdauer hin aufrechterhalten. Der TS 830 P soll schrittweise den TS 810 S am Markt ersetzen; aktuelle Testergebnisse zum neuen Conti-Winterreifen werden in den kommenden Tagen erwartet.

Beim Portfolio habe man sich auf 16 und 17 Zoll große Reifen konzentriert, obwohl auch Reifen in 18 Zoll erhältlich sind. Aktuell sind insgesamt 18 Größen des TS 830 P erhältlich. Die ersten Freigaben aus der Erstausrüstung seien ebenfalls bereits da. So etwa für die neue E-Klasse oder auch für den Volkswagen Passat CC. Den letztgenannte Reifen in 205/50 R17 gibt es auch in der Version „ContiSeal“. Bei dem exklusiv von VW genutzten Pannenschutzverfahren, wird eine Schutzschicht auf der Innenseite der Reifenlauffläche angebracht, die vor den Folgen von Durchstechverletzungen bis zu fünf Millimetern Durchmessen bewahren sollen. ContiSeal-Reifen sollen auch bei weiteren Modellen des Wolfsburger Autokonzerns zum Einsatz kommen.

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