Goodyear-Dunlop führt Marketing in Holdinggesellschaft zusammen

Während der Goodyear-Dunlop-Konzern seinen Markenorganisationen in Deutschland bisher in Bezug auf Marketing und Öffentlichkeitsarbeit gewisse Eigenständigkeiten zugebilligt hat, sollen diese zentralen Aufgaben in Zukunft konzern- bzw. markenübergreifend vonseiten der Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH (GDTG) geleistet und koordiniert werden. In seiner Funktion als Director Marketing & Strategic Development Germany zeichnet Frank Hohmann (41) seit Anfang Januar dieses Jahres dafür verantwortlich, dass „wir ein starkes, zentrales Konzernmarketing bekommen“. Dabei werden die jeweiligen Abteilungen, zu denen immer auch die Öffentlichkeits- und Pressearbeit gehört, aus den Vertriebsorganisationen von Goodyear, Dunlop und Fulda/M-Plus (Pneumant, Sava, Debica) herausgelöst und organisatorisch direkt in die GDTG eingegliedert.

Die bisher zuständigen Marketingmanager der drei Vertriebsorganisationen (Dieter Seibert bei Dunlop, Susanne Knickel bei Goodyear und Kerstin Völck bei Fulda/M-Plus) sowie die Verantwortlichen für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Carsten Bitzhenner bei Goodyear, Hildegard von Lonski bei Dunlop und Christian Hieff bei Fulda/M-Plus) werden auch zukünftig für ihre Marken zuständig sein, allerdings werden sie ihre Aktivitäten künftig noch enger über die ‚Stabsstelle’ des Hohmann-Büros in Hanau koordinieren und kontrollieren lassen als zuvor. Alle Zuständigen berichten an Hohmann.

Dies, so der Direktor im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG, sei heute eine absolute Notwendigkeit und werde in allen Großunternehmen entsprechend gehandhabt. Es habe zwar auch bisher bereits eine markenübergreifende Koordination der Aufgaben im Marketing des Goodyear-Dunlop-Konzerns in Deutschland und ein entsprechendes Controlling gegeben, nur müssten dafür nun andere Maßstäbe gefunden werden. Frank Hohmann spricht in diesem Zusammenhang vom „Feintuning der Organisation“, das ihm obliegt. Er arbeite bei der „Reorganisation sehr eng mit Dr. Rainer Landwehr zusammen“.

Aktuell sei man zwar noch in der „Analysephase“ zum Aufbau eines zentralen, markenübergreifenden Konzernmarketings in Deutschland, dennoch komme man nicht zuletzt durch die wöchentlichen Meetings der Marketingverantwortlichen zum Informationsaustausch stetig voran, betont Hohmann, der sich für die Umsetzung seiner Pläne sechs bis zwölf Monate Zeit nehmen will. Dass am Ende auch Synergien entstehen, sei eines der Ziele, das verfolgt werde. So gehe man etwa durch eine konzertiertere Organisation des Marketings von Einsparungen auf Agentur- und Dienstleisterseite aus. Wenn künftig weniger Zulieferer und Dienstleister für das konzernweite GDTG-Marketing mehr leisten, ließen sich die Kosten (also quasi die Stückkosten) reduzieren. Personelle Veränderungen in den Abteilungen selbst seien nicht geplant.

Zentraler Bestandteil seiner Aufgabe wird es sein, die sogenannte „Brand Equity“, also den Wert der verschiedenen Konzernmarken in ihrem jeweiligen Marktsegment, zu steigern. Ist die Marke (in den Augen des Kunden) mehr wert, können die Produkte besser bzw. zu höheren Preisen vermarktet werden. Dabei sei es wichtig, die Markeninhalte der einzelnen Konzernmarken klar zu definieren und zu positionieren, da Überschneidungen bei den Markeninhalten der einzelnen Marken nicht unbedingt der Absatzförderung dienen. Im Gegenteil: Sprechen zwei Reifen aus einem Konzern denselben Kunden an, kauft er trotzdem nur einen Satz.

Laut Hohmann sind die drei wichtigsten Marken des Konzerns in Deutschland bereits klar positioniert. Während Goodyear ganz allgemein für „Innovation und Sicherheit“ steht, wendet sich Dunlop – unterstützt insbesondere durch das Engagement in der DTM – an die „fahrenden Enthusiasten“. Fulda wiederum bietet „value for money“. Nun sei es Aufgabe des Teams, die „Detailaussteuerung“ der Markeninhalte zu erarbeiten. „Alle Aktivitäten sollen dabei in den Markenkern einzahlen“, so Hohmann weiter. Dass nun grundsätzliche Veränderungen beim Marketing der verschiedenen Marken bevorstehen, sei nicht zu befürchten. Man sei zwar bei der Beurteilung des Marken-Anlagevermögens „ergebnisoffen“ und kritische Fragen zum Wert des DTM-Engagements etwa seien „Teil eines ganz normalen Prozesses“. Dennoch: „Ich sehe die DTM sehr positiv. So wie ich das verstehe, läuft die DTM sehr gut“, erläutert Hohmann, der in der Goodyear-Dunlop-Gruppe in Deutschland auch für Motorsport zuständig ist. Ihm zufolge „macht es keine Sinn, an den Grundfesten der Dunlop zu rütteln“. Aktuell plane man gemeinsam mit dem Veranstalter ITR die kommende Saison.

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