Kompromiss rund um Conti-Werk Stöcken nicht nur positiv aufgenommen

Während sich die Verhandlungspartner von Continental sowie der IG BCE angesichts des gestern erzielten Kompromisses im Konflikt um das von der Schließung bedrohte Lkw-Reifenwerk in Hannover-Stöcken noch selbst auf die Schulter klopfen und es auch seitens der Politik positiv gesehen wird, dass die Einstellung der Produktion erst einmal verschoben ist, können sich Teile der Belegschaft des Werkes mit der (Zwischen-)Lösung offenbar nicht so recht anfreunden. Zumindest gewinnt man diesen Eindruck beim Blick in die Bild-Zeitung. Denn angesichts des Umstandes, dass so oder so knapp 430 der insgesamt etwa 780 Mitarbeiter dieses bzw. spätestens nächstes Jahr werden gehen müssen, berichtet das Blatt von “Gleichgültigkeit, Wut und Enttäuschung” aufseiten der betroffenen Arbeiter in Stöcken. “Wir fühlen uns verarscht! Als kleine Leute können wir doch gar nicht einschätzen, was dieser Kompromiss bringt”, wird ein Beschäftigter in einem entsprechenden Bericht zitiert. “Gewerkschaft und Betriebsrat sind zu schwach, wir fühlen uns verraten. Ich habe 20 Jahre die Knochen zerschunden – alles für Katz”, so die Meinung eines anderen. Sauer aufgestoßen ist der Kompromiss in Sachen Hannover-Stöcken offenbar auch in Frankreich. Laut der Nachrichtenagentur AFP werfen französische Gewerkschaften mit Blick auf das ebenfalls auf der Kippe stehende Werk in Clairoix Continental nun nämlich vor, den Heimatstandort Hannover zu bevorzugen. “Weil es eine deutsche Gruppe ist, schützen sie zuerst die deutschen Fabriken und schließen lieber französische”, wird ein Vertreter des französischen demokratischen Gewerkschaftsbundes CFDT (Confédération Française Démocratique du Travail) zitiert.

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