Behindert Conti den Verkauf des Reifenwerkes Clairoix?

Überraschend hatte der Mischkonzern MAG (Dubai) Interesse an einer Übernahme des von der Schließung bedrohten Continental-Pkw-Reifenwerkes Clairoix bekundet. Hintergrund sei, dass das in verschiedenen Medien auf einen Jahresumsatz von 500 Millionen Euro taxierte Unternehmen von einem Autoteilehändler, der in mehr als 35 Staaten in der arabischen Welt und Afrika aktiv sei, zu einem Produzenten aufsteigen und auch in Europa Fuß fassen möchte. MAG wolle „zu profitablen Bedingungen“ das Werk und sämtliche ca. 1.120 Arbeitskräfte übernehmen, schließlich seien diese hochqualifiziert. Continental behindere allerdings Übernahmeverhandlungen, wird der bei der französischen Regierung bereits vorstellig gewordene MAG-Vizechef Fauas Sabri zitiert, und wolle lieber schließen als verkaufen. Hintergrund: Conti wolle einerseits Kapazitäten vom Markt nehmen, um die Preise zu schützen, und sich andererseits keine zusätzlichen Wettbewerber aufhalsen. Der Konzern aus Hannover habe nicht nur eine Werksbesichtigung verhindert, sondern extra eine eigene Delegation nach Abu Dhabi geschickt, um eine Reise von MAG-Verantwortlichen nach Frankreich zu verhindern.

Continental hat demgegenüber zum Handelsblatt gesagt, „aktiv das Gespräch mit dem potenziellen Käufer“ zu suchen. Es gäbe allerdings zu viele offene Fragen, „um sich zu einem möglichen Verkauf zu äußern“. Sabri wird von der Zeitung auch dahingehend zitiert, wissen zu wollen, „welche Vorteile der Staat einem ausländischen Investor bietet“. Mit anderen Worten: Er fragt nach Staatshilfen für einen möglichen Kauf.

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