Continental will Werk in Clairoix schließen

Französischen Medienberichten zufolge plant die Continental die Schließung einer der beiden Reifenfabriken in Frankreich. Wie der Radiosender „Europe 1“ am Wochenende unter Bezug auf Informationen aus Gewerkschafterkreisen meldet, wolle der deutsche Hersteller die Pkw-Reifenfabrik in Clairoix im Nordosten von Paris mit ihren 1.100 Arbeitern schließen. Dort wurden im vergangenen Jahr sieben Millionen Pkw-Reifen gefertigt. Das Werk gilt als überaus produktiv mit einer Jahresproduktion von 6.500 Reifen pro Mitarbeiter, ergänzt die Deutsche Bank in einem Report. Continental habe die Schließungsmeldung nicht kommentieren wollen, schreibt Autoactu.com. Über die Schließung des Werkes Clairoix wird schon länger spekuliert. Die Entscheidung zur Schließung war Conti-intern noch Ende des vorigen Jahres gefallen, ließ sich aber nicht so einfach durchsetzen.

Ganz offensichtlich steht Continental auch unter dem Druck der französischen Regierung, die sich neue Brandherde besonders in der weiteren Umgebung von Paris nicht leisten kann. Emotionen kommen auch hoch, weil das Conti-Management der französischen Belegschaft viele Zugeständnisse erfolgreich abringen konnte und nunmehr, so aus französischer Sicht, zum Dank das Werk geschlossen werden soll. Offenbar aber ist der auf dem Conti-Konzern lastende Druck zu groß, als dass Zugeständnisse gemacht oder Verzögerungen in Kauf genommen werden könnten. Dass der „weltweit profitabelste Reifenkonzern" – so gestern Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) aus Niedersachsen in einem TV-Interview – zu Kündigungen greift, ist schwer vermittelbar. Das Pkw-Reifenwerk in Clairoix wurde bereits 1936 gegründet und firmierte zunächst unter Uniroyal.

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