IG BCE spricht sich für Staatshilfe für Schaeffler/Conti aus

Nachdem Georg Schaeffler die bei dem Herzogenauracher Automobilzulieferer Schaeffler bestehende Eigenkapitallücke mit fünf bis sechs Milliarden Euro beziffert hat und seitens des Familienunternehmens zudem schon von möglichen Anteilsverkäufen gesprochen wurde, um die Schuldenlast zu lindern, ist der Kurs der Continental-Aktie in neue Tiefen vorgedrungen. Dass sich die Schaeffler-Familie nach Medienberichten zufolge sogar mit einer Sperrminorität von nur 25 Prozent zufriedengeben und sich folglich von bis zu 75 Prozent ihrer Anteile am eigenen Unternehmen trennen würde, ließ den Conti-Kurs auf nicht einmal mehr elfeinhalb Euro (Schlusskurs am 24. Februar: 11,40 Euro) abschmieren. Offensichtlich sind die Anleger verunsichert wie es mit der Continental AG angesichts der augenscheinlich prekären finanziellen Lage ihres Großaktionärs Schaeffler weitergehen wird. Dies dürfte vielleicht auch mit ein Grund dafür sein, warum sich Hubertus Schmoldt, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung für Staatshilfen für den Unternehmensverbund Schaeffler/Conti ausgesprochen hat. Dabei dürfe sich der Staat sich nicht auf Bürgschaften und Liquiditätsüberbrückungen beschränken, sondern solle sich direkt über die Landesbanken und die KfW beteiligen, meint Schmoldt. “Man kann niemandem erklären, dass der Staat fünf bis sechs Milliarden Euro gibt, ohne dadurch Einfluss auf das Unternehmen zu bekommen”, begründet er seine Sicht der Dinge. Voraussetzung für Staatshilfen sei allerdings, dass das Unternehmen ein solides Zukunftskonzept auf den Tisch lege, bei dem die “eigenständige Zukunft der Gummisparte von Conti” berücksichtigt werden müsse. Wie man auf den Webseiten des Blattes lesen kann, ist es für Schmoldt in diesem Zusammenhang “nicht nachvollziehbar, wie lange Schaeffler und die drei beauftragten Wirtschaftsprüfungsunternehmen brauchen, um ein tragfähiges Geschäftsmodell vorzulegen”.

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert