Conti sieht „stabilen Finanzrahmen“ abgesichert

Nachdem die Continental AG im Dezember vergangenen Jahres, als sich aufgrund der anhaltenden Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation ein möglicher Anpassungsbedarf der Kreditrahmenbedingungen abzuzeichnen begann, proaktiv mit einem Konzept auf ihre Banken zugegangen ist, um durch entsprechende Verhandlungen eine Anpassung an das veränderte wirtschaftliche Umfeld zu erreichen, kann sie eigenen Worten zufolge diesbezüglich einen Erfolg verbuchen. Das Konzept, mit dessen Hilfe die Jahre 2009 und 2010 gemeistert werden sollen, habe die mehr als 50 beteiligten Banken überzeugt, heißt es. Nahezu 100 Prozent der involvierten Banken haben den Conti-Vorschlägen demnach zugestimmt – notwendig wäre lediglich eine Zweidrittelmehrheit des beteiligten Kreditvolumens gewesen. „Dieses Ergebnis zeigt das Vertrauen in die Continental und ihre Konzepte“, meint der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Karl-Thomas Neumann. „Wir haben damit unsere Finanzbasis abgesichert und verfügen aktuell über eine Liquidität von mehr als 3,5 Milliarden Euro aus Barmitteln und ungenutzten Kreditlinien. Damit sind wir für die bevorstehenden Herausforderungen sehr gut aufgestellt. Auf diesem Fundament stehend können wir damit fortfahren, konsequent unsere Schulden abzubauen. Das hat auch künftig oberste Priorität“, ergänzt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Continental-Finanzvorstand Dr. Alan Hippe, der dem Unternehmen Ende Februar allerdings den Rücken kehren wird (die NEUE REIFENZEITUNG berichtete).

Im Rahmen der Nachverhandlungen sollen sich beide Seiten auf höhere Margen im Vergleich zu den bisherigen Konditionen geeinigt haben. Selbst bei einem Rating unterhalb des Investmentgrade sollte der zusätzliche Zinsaufwand aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus keine zusätzlichen Zinsaufwendungen gegenüber dem Jahr 2008 bedeuten, so eines der dabei verfolgten Unternehmensziele. Dies sei mit Unterstützung der Banken gelungen, und außerdem erhalte Continental für den Zeitraum bis Ende 2010 mehr Spielraum im Hinblick die definierte Höchstgrenze für das Verhältnis von Nettoverschuldung zu operativem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). „Als unsere Szenarien die Möglichkeit ergaben, dass wir aufgrund der aktuell sehr schwierigen Situation in der Automobilindustrie diese Höchstgrenze bereits im Laufe des Jahres 2009 überschreiten könnten, haben wir frühzeitig gehandelt. Diese offene Vorgehensweise haben die Banken sehr begrüßt, das Vertrauen der Banken in die Continental unterstützte zudem den zügigen Prozess“, ergänzt Dr. Hippe. Als Folge dessen sieht man bei der Continental AG den „stabilen Finanzrahmen“ des Konzerns weiter abgesichert, wobei die geänderte Vereinbarung darüber hinaus noch Modifizierungen der sonstigen Verpflichtungen des Unternehmens mit sich bringe. Die Höhe der Kreditzusagen von derzeit 11,8 Milliarden Euro, die Aufteilung und Fälligkeiten der einzelnen Tranchen sowie deren Laufzeit von August 2009 bis August 2012 bleiben Unternehmensangaben zufolge jedoch von den Modifizierungen unberührt. Bezüglich der Dividendenzahlung wurden Beschränkungen vereinbart, die sich mit Ausnahme des Geschäftsjahres 2008 am Dividendenniveau für das Geschäftsjahr 2007 orientieren.

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