Alle deutschen Goodyear-Fabriken stoppen Produktion vorübergehend

„Die Krise trifft uns – auch im Werk Fulda“, sagt Gabriele Velte, Sprecherin des Goodyear-Dunlop-Konzerns in Hanau. Weil viele Autohersteller als Reaktion auf die Absatzeinbrüche in diesem Jahr zum Jahresende ihre Produktion stark drosseln und die Nachfrage aus dem Ersatzmarkt ebenfalls weit hinter den Erwartungen zurückbleibt, kürzt der Konzern nun auch in seinem Werk in Fulda die Kapazitäten, schreibt die lokale Fuldaer Zeitung. Über Weihnachten legt das Unternehmen, das sechs Fabriken in Deutschland betreibt, daher eine zwei Wochen lange Betriebsruhe ein. „Das gab es noch nie, solange ich mich erinnern kann“, sagt Velte. In dem Fuldaer Werk sind 1.400 Mitarbeiter beschäftigt. In den vergangenen Jahren wurde in der Produktionsstätte über Weihnachten und Neujahr – ausgenommen die eigentlichen Feiertage – durchgearbeitet. In diesem Jahr endet die Produktion bereits am 19. Dezember. Erst am 5. Januar kommt die Belegschaft aus den angeordneten Weihnachtsferien zurück.

Wie die Sprecherin gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG bestätigt, werden auch an den anderen Standorten des Konzerns in Deutschland entsprechende Maßnahmen ergriffen, um der schwachen Marktnachfrage zu begegnen. So sollen auch in den Fabriken in Hanau, Fürstenwalde und Philippsburg die Produktionsbänder für zwei Wochen ruhen. Auch für die Fabrik in Wittlich werde es eine zweiwöchige Betriebsruhe über die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage geben. Gegebenenfalls, so die Sprecherin weiter, könnten „züsätzliche Maßnahmen für diesen Standort“ ergriffen werden, und meint damit Kurzarbeit. Zu einer entsprechenden Entscheidung könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen. Für die Arbeiter in der Fabrik in Riesa finden im November und im Dezember planmäßig jeweils eine Woche Betriebsferien statt, so dass dort keine Betriebsruhe angeordnet werden soll, so Velte. In den Distributionszentren gehe die Arbeit ebenfalls wie gewohnt weiter.

Unterdessen betont die Sprecherin des Goodyear-Dunlop-Konzerns noch einmal, dass alle nun ergriffenen Maßnahmen dem „langfristigen Erhalt der Arbeitsplätze“ in den Fabriken in Deutschland dienten. Auch hätten die Produktionsstopps keine Auswirkungen auf bereits getroffene Investitionszusagen für die hiesigen Standorte des US-Konzerns.

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