Internet Informationsquelle Nummer eins beim Gebrauchtwagenkauf

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Laut dem von J.D. Power and Associates und AutoScout24 gemeinsam durchgeführten „Consumer Report 2008“ informieren sich Autokäufer in Abhängigkeit davon, ob sie ein neues oder gebrauchtes Fahrzeug erwerben wollen, recht unterschiedlich vor der Anschaffung. Wer einen Neuwagen kaufen möchte, schaut demnach bevorzugt beim Kfz-Händler vor Ort (90 Prozent) und auf der Website des jeweiligen Herstellers (69 Prozent), während Gebrauchtwagenkäufer vor allem Onlineautomobilbörsen (83 Prozent) sowie Zeitungen und Zeitschriften (45 Prozent) zurate ziehen. Wird auf Onlineautomobilbörsen zurückgegriffen, kommen laut den aktuell vorliegenden Ergebnissen der Untersuchung, für die im Zeitraum von Oktober 2007 bis September dieses Jahres 372 Personen mittels eines Onlineformulars befragt wurden und bei der Mehrfachnennungen möglich waren, bei über der Hälfte der Informationssuchenden dann sogar mehrere Plattformen zum Einsatz. „Gerade in der ersten Informationsphase wissen viele Autointeressenten noch nicht, ob sie sich einen Neu- oder Gebrauchtwagen kaufen wollen. In dieser frühen Phase werden verstärkt Autoportale wie AutoScout24 genutzt“, meint AutoScout24-CEO Dr. Nicola Carbonari. Nichtsdestotrotz habe bei Neuwageninteressenten der Händler oder Verkäufer laut der Studie den größten Einfluss auf die Kaufentscheidung (knapp 40 Prozent), gefolgt von der Website des Autoherstellers mit rund 24 Prozent. Bei der Entscheidung für ein gebrauchtes Fahrzeug spielten unabhängige Internetportale hingegen die entscheidende Rolle: beim Kauf von privat (70 Prozent) sogar noch stärker als beim Erwerb vom Händler (rund 65 Prozent). Die Website des Herstellers werde von Gebrauchtwagenkäufern fast gar nicht genutzt (drei Prozent der Käufer von privat, fünf Prozent der Käufer vom Händler). Nahezu 60 Prozent aller Befragten bezogen ihren Gebrauchten über einen Händler, etwas über 40 Prozent über einen privaten Verkäufer.

Die Ergebnisse des „Consumer Report 2008“ zeigen allerdings auch, dass die endgültige Entscheidung für eine bestimmte Marke und schließlich für das Wunschfahrzeug bei Kauf eines Gebrauchten erst relativ spät fällt. Knapp zwei Drittel der Befragten gaben an, nach bis zu drei verschiedenen Marken gleichzeitig gesucht zu haben, wobei sie im Durchschnitt etwa zweieinhalb Monate (77 Tage) mit der Suche nach dem passenden Gebrauchten verbracht und während dieser Zeit vier professionelle Autohändler und zwei Privatanbieter persönlich aufgesucht haben. Wenn dann die Entscheidung zum Kauf bei einem bestimmten Händler fiel, war für die Befragten vor allem die Freundlichkeit und die Kompetenz des Verkäufers ausschlaggebend. „Knapp 44 Prozent der Käufer von Gebrauchtwagen beim Händler wollen diesen deshalb auch ‚definitiv’ weiterempfehlen – weitere 42 Prozent werden dies ‚wahrscheinlich’ tun. Doch offensichtlich gibt es hier noch Spielraum für Verbesserungen, denn bei den Neuwagenkäufern lag die Weiterempfehlungsbereitschaft mit über 70 Prozent ‚definitiven’ und 20 Prozent ‚wahrscheinlichen’ Empfehlungen deutlich höher“, heißt es in dem „Consumer Report 2008“. Zudem sei die Zahl derjenigen, die ihren Händler „definitiv nicht“ weiterempfehlen würden, bei den Gebrauchtwagen- beinahe doppelt so hoch wie bei den Neuwagenkäufern. „Der Gebrauchtwagenhandel hat hier noch Nachholbedarf. Um erfolgreich zu sein, sollten Gebrauchtwagenhändler – ähnlich wie die Neuwagenhändler – noch mehr an einer langfristigen Kundenbindung interessiert sein. Da extrem günstige Neufahrzeuge à la Dacia mittlerweile eine echte Alternative für viele Gebrauchtwagenkunden sind, wird es hier mittelfristig zu einem Umdenken kommen müssen“, ist Dr. Tobias Schütz von J.D. Power and Associates überzeugt.

Generell sollen sich die Käufer von Neuwagen zufriedener als die Käufer von Gebrauchtwagen gezeigt haben: Für ihre Zufriedenheit mit Händlerbetrieb, Verkäufer, Verhandlung und Vertragsabschluss sowie der Fahrzeugübergabe vergaben sie im Rahmen der Befragung 8,5 von zehn möglichen Punkten, während sich für die durchschnittliche Zufriedenheit der Gebrauchtwagenkäufer vom Händler bzw. von privat lediglich Werte von 7,7 respektive 7,5 Punkten ergaben. Darüber hinaus wird berichtet, dass mehr als zwölf Prozent aller Gebrauchtwagenkäufer angegeben hätten, gar nicht über den Preis verhandelt zu haben. Demgegenüber hätten 37 Prozent der Befragten gleich bei mehreren Anbietern Angebote eingeholt, und jeder Zweite habe nur mit dem Händler oder Privatverkäufer über den Preis verhandelt, bei dem er sein Auto dann auch gekauft hat. Durchschnittlich konnten der Untersuchung zufolge auf diese Weise über 550 Euro für den neuen Gebrauchten eingespart werden. „Gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Situation versuchen die Autokäufer natürlich zu handeln, weil sie wissen, dass der Automobilmarkt unter hohem Druck steht“, erklärt Dr. Carbonari unter Verweis darauf, dass bezüglich der Bezahlung beim Fahrzeugkauf für die Umfrageteilnehmer die Devise „Nur Bares ist Wahres“ im Vordergrund stehe – vor allem beim Kauf vom Privatanbieter, wo fast alle Befragten den Kaufpreis in bar bezahlt hätten. Aber auch beim Händler seien Finanzierungsangebote für weniger als die Hälfte der Kunden interessant: 80 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer und 50 Prozent der Neuwagenkäufer zahlten ihr Fahrzeug lieber direkt.

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