Ja, aber … – Auto Motor und Sport will über Runderneuerte aufklären

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Mit einem Beitrag auf seiner Internetseite, der neun wichtige Fragen zu runderneuerten Pkw-Reifen beantwortet, will das Automobilmagazin Auto Motor und Sport seine Leser über die Reifen informieren, die – so ist zu lesen – „ähnlich wie Schuhe neu besohlt“ werden. Ziel des Ganzen sei es, zu klären, ob runderneuerte Reifen zu unrecht ihren „eher fragwürdigen Ruf“ genössen oder „wie es wirklich um die Risiken der Reifen steht und ob der Kauf lohnt“.

Erfolge die Erneuerung nach industriellen Maßstäben, könnten Runderneuerte in wichtigen Merkmalen mit neu produzierten durchaus mithalten, lautet beispielsweise die Antwort auf eine der neun Fragen. Unter Verweis auf Tests runderneuerter Winterreifen wird ihnen außerdem eine ausgezeichnete Haftung auf Schnee sowie eine in aller Regel tadellose Schnelllauftauglichkeit attestiert. Einbußen müssten jedoch etwa im Hinblick auf die Brems- und Handlingeigenschaften hingenommen werden, schreibt das Blatt auf seinen Webseiten. Zudem sei der Verschleiß in der Regel um etwa 30 Prozent höher, wird darüber hinaus mitgeteilt. „Der schlechte Ruf früherer Jahre, als einem solche Reifen schon mal unverhofft um die Ohren flogen, ist heute kaum noch begründet – zumindest bei den Produkten anerkannter Hersteller. Hier sorgt ein dicht geknüpftes Kontrollsystem von der Eingangsprüfung der neu zu belegenden Reifenstruktur (Karkasse, Stahlgürtel, Wulst) bis hin zum fertig recycelten Exemplar für eine ordentliche Qualität“, ist auf der Website www.auto-motor-und-sport.de zu erfahren.

In diesem Zusammenhang wird den Verbrauchern empfohlen beispielsweise auf das Logo der Mitglieder in der Arbeitsgemeinschaft industrieller Runderneuerer (AIR) zu achten. Nichtsdestotrotz seien runderneuerte Reifen „gegenüber den hochwertigen Pneus namhafter Marken (..) gewiss keine Alternative“, kippt die zuvor tendenziell eher positiv anmutende Meinung der Auto-Motor-und-Sport-Redaktion dann jedoch plötzlich wieder in eine mehr oder weniger andere Richtung, ohne dass dafür eine objektive Begründung erkennbar wäre. „Von ihrem Potenzial her eignen sich die recycelten Reifen am ehesten für leistungsschwächere Modelle, die relativ wenig gefahren werden. Wer nur bescheidene Ansprüche an die fahrdynamischen Eigenschaften stellt, kommt damit meist gut zurecht“, wird diese Aussage zwar zumindest wieder etwas relativiert. Trotzdem dürfte nicht nur so mancher Runderneuerer nicht gerade glücklich mit dieser „Aufklärungsarbeit“ von Auto Motor und Sport sein, selbst wenn man seitens der Zeitschrift die Überzeugung vertritt, dass sich Runderneuerte vom Preis-Leistungs-Verhältnis vor allem dann lohnen, wenn man sie „mit ausgesprochenen Billigprodukten zweifelhafter Herkunft“ vergleiche.

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