Leicht bessere Stimmung in der Kfz-Branche – Erholung nicht in Sicht

„Das Stimmungsbild der deutschen Kfz-Branche hat sich leicht verbessert, von einer Erholung kann allerdings noch keine Rede sein“, so die Unternehmensberatung BBE Retail Experts, die diese Einschätzung der momentanen Lage aus den Ergebnissen einer im Auftrag des Wochenjournals Kfz-Betrieb und der Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (BDK) durchgeführten Befragung unter 100 Autohäusern und 100 freien Werkstätten ableitet. Als zu negativ hätten sich dabei vor allem die Umsatzzahlen im Fahrzeugvertrieb erwiesen: Mehr als jeder zweite Fabrikatshändler (56 Prozent) hat der Umfrage zufolge im August niedrigere Umsätze beim Neuwagengeschäft verbucht als im Vorjahr. „Besonders hart hat es die Vertragshändler, die deutsche Premiummarken verkaufen, getroffen. Von ihnen hatten gut zwei Drittel Umsatzrückgänge zu beklagen“, wird mit ein Grund dafür geliefert, warum der auf Basis der Befragungen ermittelte sogenannte Automotive-Branchenindex (BIX) mit derzeit 112 Punkten (Vormonat: 111 Punkte) für Servicebetriebe deutlich oberhalb der 85 Indexpunkte (Vormonat: 79 Punkte) für die Autohäuser liegt. Nichtsdestotrotz sollen die freien Unternehmen die aktuelle Branchensituation mehrheitlich als „mittelmäßig bis schlecht“ beurteilt haben, und nur gut jeder fünfte Inhaber einer freien Werkstatt bewertete die Lage der Branche positiv. „Das Gros der markengebundenen Unternehmen blickt unverändert skeptisch in die Zukunft. Lediglich eine Minderheit von 17 Prozent wagt eine optimistische Prognose für die zukünftige Umsatzentwicklung bei Neuwagen, wohingegen nahezu 42 Prozent der Fabrikatshändler weitere Umsatzeinbrüche befürchten“, so die Unternehmensberatung.

Trotz der eher angespannten Branchenlage wird von einer weiterhin hohen Investitionsbereitschaft der markengebundenen und freien Kfz-Betriebe berichtet. Demnach planen die Hälfte der Autohäuser und 39 Prozent der freien Werkstätten, in den Betrieb oder die Betriebsausstattung zu investieren. Dabei beabsichtigen gut 70 Prozent aller Befragten, ihre Investitionen innerhalb der nächsten sechs Monate zu tätigen, knapp jeder vierte Befragte möchte erst später – bis Ende 2009 – investieren, heißt es. Ganz oben auf der Liste stehen dabei Investitionen in die Werkstatteinrichtung, erst dann folgen Neu- oder Umbauten am Betriebsgebäude. „Knapp ein Viertel der markengebundenen Unternehmer ist bereit, mehr als 100.000 Euro für ihre geplanten Investitionen auszugeben. Bei den Servicebetrieben fällt der entsprechende Anteil deutlich niedriger aus. Nur zehn Prozent der freien Werkstätten beabsichtigen, mehr als 100.000 Euro zu investieren. Das Gros der Inhaber von freien Servicebetrieben (49 Prozent) kalkuliert mit deutlich geringeren Ausgaben, sprich maximal 10.000 Euro – ein merklicher Unterschied zu den Fabrikatshändlern“, hat die Unternehmensberatung bei ihrer jüngsten Befragung festgestellt. Dabei wolle über die Hälfte der Umfrageteilnehmer die Investitionen aus eigenen Mitteln finanzieren, während mehr als jeder fünfte Unternehmer plane, zur Finanzierung auf ein Darlehen zurückzugreifen. Unentschieden hätten sich knapp 20 Prozent der befragten Betriebsinhaber gezeigt: Sie wissen noch nicht, wie sie ihre geplanten Investitionen finanzieren werden – Leasing spielt BBE zufolge in diesem Zusammenhang jedoch offensichtlich eine insgesamt eher untergeordnete Rolle.

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