Die 20. Automechanika konnte die Vorgängermesse toppen

Die 20. Automechanika hat ihre Rolle als führende Weltleitmesse der Automobilwirtschaft eindrucksvoll bestätigt. Detlef Braun: „Mit über 166.000 Besuchern aus insgesamt 146 Nationen und 4.680 (2006: 4.658) Ausstellern aus 80 (2006: 72) Ländern haben wir neue Spitzenwerte erreicht. Der Anteil der internationalen Besucher ist auf rund 50 Prozent gewachsen. Wir freuen uns über neue Besuchergruppen aus Osteuropa und Lateinamerika.“ Der Geschäftsführer der Messe Frankfurt weiter: „Die Automechanika gehört zu den besten Messen in unserem Portfolio“, so Braun. „Sie ist eine Marke, der man heute weltweit vertraut. Mit der Automechanika 2008 haben wir Schwerpunkte gesetzt, die den Nerv der Zeit treffen. Klimaschutz ist die Herausforderung, Innovationsfähigkeit und Lösungen für eine nachhaltige Mobiliät sind die Antwort. Auf der Automechanika konnten wir in diesen Tagen sehen, wie die Automobilindustrie Autofahren in Zukunft noch sicherer, noch sauberer und effizienter machen kann.“

Robert Rademacher, Präsident des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes, betont, wieder einmal habe der Automobil-Servicemarkt eine beachtliche Stabilität und erfreuliche Perspektiven in Richtung Investitionen, Innovationen und Weiterbildung gezeigt – und das in einer Phase instabiler konjunktureller Rahmenbedingungen. „Die 20. Automechanika hat eine richtungsweisende Kernbotschaft für die gesamte Automobilwirtschaft formuliert: Auch in einem Markt an der Sättigungsgrenze, wie dies in Deutschland der Fall ist, bestehen im Service gute Chancen für qualitatives Wachstum. Darauf kann das Kraftfahrzeuggewerbe aufbauen“, so Rademacher weiter.

Als positiv bewerten viele der Automechanika-Aussteller den Anstieg an internationalen Besuchern. Die Top-Drei-Besucherländer aus Europa sind nach Deutschland Großbritannien, Italien und Polen. Außerhalb Europas führen die Nationen USA, China und Brasilien. Aber nicht nur der Besucheranteil hat sich hin zu einer größeren Internationalität verschoben, eine parallele Entwicklung gab es auch bei den Ausstellern: Während die Anzahl der deutschen Firmen geringfügig schrumpfte (von 966 auf 960), legten ausländische Unternehmen weiter zu (3.720 nach 3.692). Die Besucherzufriedenheit auf der 20. Automechanika lag bei 95 Prozent. Im Fokus des Interesses standen die Ergebnisse der Automechanika-Studie, der Automechanika Innovation Award und der grüne Besucherleitfaden, der sogenannte „Green Directory“, der Besucher erstmalig auf umweltrelevante Produkte und Dienstleistungen hingewiesen hat.

Erstmalig nutzten auch Verbände der Zulieferindustrie die Automechanika, um ihre Maßnahmen gegen Produktpiraterie vorzustellen. Im Schulterschluss mit „Messe Frankfurt against Copying“ präsentierten sich VREI, der Verein freier Ersatzteilemarkt e.V., CLEPA, der Europäische Verband der Automobilzulieferer, und JAPIA, Japan Auto Parts Industries. Auch der amerikanische Verband MEMA (Motor & Equipment Manufacturers Association) plant eine engere Zusammenarbeit mit der Messe Frankfurt zu diesem Thema. Josef Frank, Director Aftermarket, CLEPA: „Wir haben hier auf der Automechanika unseren CLEPA-Sicherheitscode vorgestellt und sind auf großes Interesse von Seiten der Endkunden, Großhändler und Werkstätten gestoßen. Mit einer Identifikationsnummer in Form eines DataMatrix-Barcodes können Artikel authentifiziert werden, und zwar 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche. Führende Hersteller aus ganz Europa unterstützen unsere Initiative von Anfang an.“

Ferdinand Dudenhöffer, Director CAR Center of Automotive Research und Verfasser der Automechanika-Studie erklärt, dass sich das Wachstum in der Automobilwirtschaft stark aus dem Servicegeschäft heraus generieren wird. „Die Automechanika Studie 2008 kommt zu dem Ergebnis, dass in der Zukunft mit einem deutlich anspruchsvolleren Service-Geschäft zu rechnen ist. Zusätzlich steigt der Wettbewerb. Ein wichtiger Auslöser für diese Prozesse sind die neuen Emissionsgesetze, bei denen die Reduktion von CO2-Emissionen eine zentrale Rolle spielt.“ (Download der Automechanika-Studie unter www.automechanika.com)

Die Reifenbranche geht ausstellerseitig schon seit Jahren fast völlig an der Automechanika vorbei, so auch dieses Mal. Der internationale Großhändler Inter-Sprint und aus deutschen Landen die Gammertinger Firma Reifen Göggel sind die Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Gerade Göggel hat sich zum eifrigsten Messebeschicker der deutschen Reifenlandschaft überhaupt entwickelt. Man suche den direkten Kontakt zum Kunden, so Marketing- und Vertriebsleiter Rudolf Kaiser im Rahmen der Messe. Und darüber hinaus wird nicht einfach nur der gleiche Messestand wie immer genommen, vielmehr hat man bei Göggel aus Anlass des Messethemas Umwelt auch einige Aspekte eingebracht, die mit dem Reifen zu tun haben.

Ob Göggel mit dem Messestand viele Reifenhändler erreicht hat, wissen wir nicht, aber Zweifel sind angebracht. Ein Stockwerk über der Halle, in der Göggel ausstellte, war das Gros der Felgenanbieter. Für die war in früheren Jahren die Automechanika immer ein „Must“, sie trafen ihre Kunden aus dem In- und Ausland und auch die Branche untereinander. Das scheint zu bröckeln. Renommierte Namen fehlten (genannt seien die Alcar-Gruppe, CMS, Ronal, BBS, PLW und andere), manch einer hat die Essener Reifen für sich als Alternative entdeckt, für andere war ein Messestand angesichts der kriselnden Felgenbranche vielleicht nicht mehr im Etat drin.

Die nächste Automechanika findet vom 14. bis 19. September 2010 statt.

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