Keegan sieht Goodyear auf gutem Weg

Anlässlich der Quartals- und Halbjahreszahlen des Goodyear-Konzerns hat der Chairman und CEO des Unternehmens Robert J. Keegan die erfolgreiche Umsetzung der hauseigenen Strategien betont „trotz der signifikanten ökonomischen Herausforderungen“, mit denen man sich besonders in Nordamerika konfrontiert sieht. Robustes Wachstum im internationalen Geschäft – vor allem in den sich entwickelnden Märkten – habe die anhaltende Schwäche des nordamerikanischen (Heimat-)Marktes mehr als ausgleichen können. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres stieg der Umsatz von 9,420 Milliarden US-Dollar (Januar bis Juni 2007) auf 10,181 Mrd. $. Einem Verlust (net loss) vor Jahresfrist von 118 Millionen Dollar steht jetzt fürs erste Halbjahr ein Gewinn (net income) von 222 Millionen Dollar gegenüber.

Im Heimatmarkt Nordamerika, der für gut 40 Prozent des Konzernumsatzes steht, ging der Reifenabsatz im ersten Halbjahr 2008 von 40,1 Millionen auf 36,1 Millionen Einheiten zurück, die operative Marge konnte dagegen von 0,8 Prozent auf 1,4 Prozent angehoben werden. Der Umsatz war rückläufig von 4,293 Milliarden Dollar auf 4,127 Milliarden. Berücksichtigt muss dabei allerdings werden, dass das im Vorjahr noch in die Bilanz eingeflossene Ergebnis der Komplettradmontage T&WA inzwischen nicht mehr Goodyear zuzurechnen ist. Der Reifenhersteller hat unter dem schwachen Erstausrüstungsmarkt gelitten. Auch die magere Nachfrage im Ersatzgeschäft ging nicht spurlos am Unternehmen vorbei, betraf allerdings überproportional die weniger lukrativen Segmente. Der positive Aspekt also: Preis- und Produktmix konnten verbessert werden, die Premiummarke Goodyear Marktanteile gewinnen.

Die erst am 1. Februar zu einer einzigen Geschäftseinheit zusammengefasste Region „Europa, Mittlerer Osten, Afrika“ musste in den ersten sechs Monaten zwar auch Stückzahleinbußen – von 39,9 Millionen Einheiten auf 38,8 Millionen – hinnehmen, hat aber den angestammten Heimatmarkt damit überholt. Beim Umsatz (1. Hj. 2007: 3,447 Mrd. Dollar) verbuchte dies Segment 3,974 Mrd. Dollar, blieb also knapp hinter den Kollegen aus Nordamerika (39 zu 40,5 Prozent). Die operative Marge im Segment „Europa, Mittlerer Osten, Afrika“ konnte von 7,7 auf 8,1 Prozent gesteigert werden. Das Unternehmen hebt positive Währungseffekte und einen verbesserten Preis- und Produktmix mit gewachsenen Harktanteilen der beiden Hauptmarken Goodyear und Dunlop hervor. Während die gestiegenen Rohstoffkosten überkompensiert werden konnten, haben ein Streik in der Türkei und anhaltende Auseinandersetzungen mit den Gewerkschaften in Frankreich das Ergebnis belastet.

In der Region Lateinamerika blieb der Halbjahresabsatz in etwa stabil (10,6 Millionen nach 10,7 Millionen Einheiten). Der Umsatz kletterte allerdings kräftig von 868 Millionen auf 1,102 Mrd. Dollar. Die bereits hohe operative Marge von 19,4 Prozent konnte mit 19,7 Prozent nochmals getoppt werden. Auch hier haben sich die Währungseffekte ebenso positiv ausgewirkt wie das verbesserte Preis-/Produktmix, die Marke Goodyear habe im Premiumsegment Anteile gewinnen können.

Der Region „Asien Pazifik“ hat im ersten Semester des Jahres 2008 den Absatz von 9,3 Millionen auf 10,3 Millionen Einheiten gesteigert, den Umsatz von 812 Mio. auf 978 Millionen Dollar und die operative Marge von 8,6 auf 10,3 Prozent. Auch für diese Wachstumsregion vermeldet Goodyear die gleichen positiven Effekte, plus deutlich gesteigerter Absatzzahlen: Preis- und Produktmix sind verbessert, die Währungsverhältnisse haben sich günstig ausgewirkt, höhere Rohmaterialkosten konnten mehr als ausgeglichen werden.

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