Schaeffler-Gruppe veröffentlicht Angebot an Conti-Aktionäre

Wie die Schaeffler-Gruppe mitteilt, hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) die Angebotsunterlage für das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot des in Herzogenaurach beheimateten Unternehmens an alle Aktionäre der Continental AG (Hannover) genehmigt. Die Frist für die Annahme dieses Angebotes beginnt mit Veröffentlichung dieser Angebotsunterlage am 30. Juli 2008 und endet am 27. August 2008 um 24 Uhr. Die Aktionäre der Continental AG können damit ihre Aktien von heute an der Schaeffler-Gruppe zum Erwerb andienen, wobei 70,12 Euro je Aktie in bar angeboten werden. Dieser Preis entspreche dem gewichteten durchschnittlichen Kurs der Conti-Aktie im XETRA- und Parketthandel der vergangenen drei Monate vor der Ankündigung des Übernahmeangebotes am 15. Juli 2008 und stelle damit die gemäß Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (WpÜG) als angemessen angesehene Gegenleistung dar. Der Angebotspreis enthält laut der Schaeffler-Gruppe einen Aufschlag von 16,16 Euro bzw. 29,95 Prozent auf den XETRA-Börsenschlusskurs vom 11. Juli 2008, dem letzten Börsenhandelstag vor den ersten Medienberichten über ein mögliches Angebot für die Übernahme der Continental AG durch das fränkische Familienunternehmen. „Wir bieten einen fairen Preis, der für die Aktionäre der Continental AG interessant ist. Jetzt sollten wir es den Aktionären überlassen, unser Angebot zu bewerten und ihre Entscheidung zu treffen“, sagt Dr. Jürgen M. Geißinger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schaeffler-Gruppe.

Ziel des Angebotes sei nach wie vor, strategischer Großaktionär der Continental AG zu werden und dafür mehr als 30 Prozent der Anteile zu erwerben. Diese strategische Beteiligung wird seitens der Franken als notwendig erachtet, um eine stabile Aktionärsstruktur der Continental AG zu erreichen, die Ziele der Schaeffler-Gruppe umsetzen zu können und damit die Investition in das Unternehmen langfristig abzusichern. Eine reine Finanzinvestition sei damit jedenfalls nicht geplant. „Mit der Schaeffler-Gruppe und der Continental AG kombinieren zwei international bedeutende Automobilzulieferer und Technologieführer mit Sitz in Deutschland ihre Stärken, um ihren Kunden von Deutschland aus weltweit noch bessere Lösungen für die zentralen technologischen Herausforderungen wie dem ‚energieeffizienten Auto der Zukunft’ anbieten zu können. Continental wird dabei von den Stärken der Schaeffler-Gruppe bei mechanischen, mechatronischen und Präzisionskomponenten für Motor, Getriebe und Fahrwerk profitieren, während Continental seine Stärken bei Elektronik- und Softwaresystemen für Motor, Fahrwerk und Innenraum in die Verbindung einbringt“, ist man in Herzogenaurach überzeugt.

„Wer in der weltweiten Automobilzuliefererindustrie als Entwicklungspartner innovative Gesamtlösungen aus einer Hand anbieten will, verbessert seine Zukunftschancen deutlich, wenn er seine mechanische, mechatronische, Elektronik- und Softwarekompetenz integriert“, erklärt Dr. Geißinger, für den sich in den „öffentlichen Äußerungen von Kunden beider Unternehmen aus der Automobilindustrie“ widerspiegelt, dass sie eine mögliche Verbindung von Schaeffler und Continental positiv bewerten, allerdings auch eine schnelle Einigung wünschen. „Die Belegschaften und Kunden beider Unternehmen erwarten eine schnelle und konstruktive Lösung. Diese Erwartung nehmen wir ernst. Wir wollen unverändert mit dem Management der Continental AG zügig zu einer Einigung kommen, die im Interesse aller liegt. Ungeachtet der bisherigen Ablehnung unseres Angebotes sehen wir dafür große Chancen, weil wir nach wie vor bereit sind, die von uns ausdrücklich unterstützte Strategie der Continental AG gemeinsam mit dem Management fortzuführen“, betont der Vorsitzende der Schaeffler-Geschäftsleitung. Gleichzeitig bekräftigt er die bereits mehrfach öffentlich und in verschiedenen Gesprächen gemachten Aussagen der Gruppe: Conti soll als eigenständiger und weiterhin an der Börse notierter Konzern mit Sitz in Hannover bestehen bleiben, eine Zerschlagung des Unternehmens oder einen Verkauf des Reifengeschäfts werde es nicht geben und auch zu einem Abbau von Arbeitsplätzen werde es infolge des Angebots nicht kommen.

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