Analysten schrauben Erwartungen an Cooper und Goodyear zurück

Analysten der Deutschen Bank haben ihre Gewinnerwartungen für die US-amerikanischen Reifenhersteller Cooper Tire und Goodyear für dieses und das kommende Jahr teilweise recht deutlich nach unten korrigiert. Grund dafür sei weniger allein der von der Federal Highway Administration jüngst für den März berichtete, höchste jemals registrierte Einbruch bezüglich der auf den Straßen der Vereinigten Staaten zurückgelegten Fahrleistungen, die um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sein sollen. Da solche sprunghaften Veränderungen der Fahrleistungen in der Vergangenheit meist nur kurzzeitig Bestand gehabt hätten, bereitet den Finanzexperten mit Blick auf die Reifenindustrie offenbar vielmehr das Zusammenspiel aus niedriger Reifennachfrage und anhaltenden Kostensteigerungen aufseiten der Rohstoffe Sorge.

Zwar würdigt man die – wie es heißt – „robuste Preispolitik“ der Industrie, die durch angekündigte Preisanhebungen um bis zu acht Prozent gekennzeichnet sei, und erwartet im Herbst weitere Preisanhebungen. Dennoch glaubt man bei der Deutschen Bank offenbar nicht daran, dass diese Maßnahmen in jedem Quartal des Geschäftsjahres die Kostenzunahme durch die Teuerung der Rohstoffe für die Reifenproduktion kompensieren können. Cooper wird demnach in diesem Jahr mit 15 Prozent höheren Rohstoffkosten zu kämpfen haben, 2009 sollen es dann noch einmal neun Prozent mehr sein. Ähnlich die Situation bei der Goodyear Tire & Rubber Company, die 2008 und 2009 wohl gut neun Prozent bzw. sogar 20 Prozent mehr für Rohstoffe werde aufwenden müssen. Gleichzeitig geht man in Analystenkreisen davon aus, dass Cooper in diesem Jahr 6,4 Prozent weniger Reifen auf den nordamerikanischen Ersatzmarkt absetzen kann als 2007. Bei Goodyear soll das Absatzvolumen im Reifenersatzgeschäft Nordamerika nach neuesten Schätzungen des Finanzinstitutes um 1,6 Prozent zurückgehen.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht weiter verwunderlich, dass man für Cooper den in diesem Jahr zu erwartenden Gewinn von zuvor 0,82 US-Dollar je Aktie auf nunmehr nur noch 0,12 US-Dollar je Aktie abgesenkt hat – 2009 sollen es dann 1,20 US-Dollar je Aktie sein, nachdem man bislang noch von 1,45 US-Dollar je Aktie ausgegangen war. Bezüglich Goodyear hat die Deutsche Bank ihre Gewinnerwartungen für 2008 von 2,83 US-Dollar je Aktie auf 2,48 US-Dollar je Aktie zurückgeschraubt. Und für 2009 erwartet man nunmehr 3,01 US-Dollar je Aktie statt wie bisher 3,53 US-Dollar je Aktie.

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