Pirelli thematisiert Sicherheit und Umwelt

Die führende Reifenmesse der Welt bietet für zahlreiche Unternehmen die Gelegenheit, neue Produkte und Initiativen zu präsentieren und den Dialog mit dem Handel zu intensivieren. Das alles beherrschende Thema der Messe – einmal abgesehen von den allgemeinen Absatzrückgängen in 2007 – waren Umweltschutz und Sicherheit. Wie Michael Borchert, Geschäftsführer Marketing & Vertrieb der Pirelli Deutschland GmbH, im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG betont; zielten entsprechende Themen insbesondere auf die deutsche Kundschaft ab. So habe man etwa eine spezielle Sicherheitskampagne unter dem Motto „Jeder Millimeter zählt“ aufgelegt und die neue Produktlinie „Cinturato“ in Essen präsentiert.

Es sei insbesondere das Thema „Restprofiltiefe“, das stark auf den deutschen Markt ausgerichtet sei, so Borchert zur Sicherheitskamapgne „Jeder Millimeter zählt“. Man respektiere zwar grundsätzlich die gesetzlichen Vorgaben für die Mindestprofiltiefe, die ein Reifen noch aufweisen muss. Man wisse durch zahllose Tests allerdings nur zu gut, dass Bremsleistung und Traktion bei einem Reifen, gerade einem Winterreifen, der sich der gesetzlichen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter nähert, stark nachlässt. Folglich empfehle der Reifenhersteller seinen Kunden, einen Sommerreifen bei drei Millimetern und einen Winterreifen bereits vier Millimetern zu ersetzen, wie der Geschäftsführer betont.

Hochwertige Reifen mit guter Profilstärke seien ein Schlüsselfaktor für sicheres Fahren, erläutert Borchert. Alle Autofahrer in Deutschland, die noch mit abgefahrenen Pneus unterwegs sind, wolle der Reifenhersteller folglich beim frühzeitigen Umstieg auf neue Reifen unterstützen: Im Rahmen der aktuellen Sicherheitskampagne gewährt Pirelli allen Käufern eines Reifensatzes aus der P-Zero-Familie einen zusätzlichen Bonus. Für jeden Profilmillimeter des alten Reifensatzes zahlt der Hersteller zehn Euro, ADAC-Mitglieder bekommen sogar 13 Euro pro Millimeter erstattet. Die Obergrenze liege dabei bei drei Millimetern Profilstärke für Sommerreifen und vier Millimetern für Winterreifen – „den Profilstärken, bei denen aus Sicherheitsgründen ein Reifenwechsel empfohlen wird“, erklärt Borchert weiter. Die größtmögliche Rückerstattung für einen Satz Sommerreifen liege somit bei 39 Euro (drei Millimeter mal 13 Euro) und für Winterreifen bei 52 Euro (vier Millimeter mal 13 Euro), berechnet jeweils für ADAC-Mitglieder.

Sicherheit beziehe sich im Rahmen der Initiative nicht nur auf die Profiltiefe, sondern auch auf das Produkt selbst. Denn: „Ein Mitglied der P-Zero-Familie ist unter anderem auch der in 2007 vorgestellte Hochleistungsreifen PZero, der bisher Topergebnisse bei den Reifentests der Fachmagazine erzielte.“ Entscheidend für den „Millimeter-Faktor“ ist der Durchschnittswert des gewechselten Reifensatzes – als neutrale Instanz fungiert dabei der Reifenhändler, der den neuen Satz aus der Pirelli-P-Zero-Familie montiert, dabei die Profilstärke ermittelt und auf dem Teilnahmecoupon mit Stempel und Unterschrift bestätigt.

Ein beiläufiger Gang durch die Hallen des Essener Reifenmesse reichte aus um zu erfahren, dass nachhaltige Mobilität, Umweltschutz und „grüne Reifen“ heute im Mittelpunkt des Interesses vieler Marktteilnehmer stehen – ob beim Handel, beim Endverbraucher oder beim Hersteller. Dabei seien „umweltbewusste Reifen“ alles andere als ein plumpes Marketinginstrument, entwickelt, um einem flüchtigen Zeitgeist zu entsprechen. Vielmehr seien entsprechende Produkte Ausdruck einer Unternehmensphilosophie, der sich auch Pirelli verpflichtet sieht, so Michael Borchert weiter.

Die Produkte der neuen Serie „Cinturato Pirelli“ wurden entwickelt, um den neuen Herausforderungen des Marktes gerecht zu werden und einen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität zu leisten, so der Hersteller in einer Veröffentlichung. „Ökologie, Sicherheit und hohe Leistungen sind die wesentlichen Eigenschaften des neuen Cinturato. Mit seiner Materialzusammensetzung, seiner innovativen Struktur und dem modernen Profildesign sorgt der Cinturato für weniger Kraftstoffverbrauch und geringere CO2-Emissionen, eine höhere Laufleistung und verbesserte Fahreigenschaften auf trockener und nasser Fahrbahn“, so der Hersteller weiter.

Insbesondere führe der neue Cinturato, wie die Reifenprofile des P4 und des P6 sowie die seitliche Kennzeichnung mit dem „Eco-Impact“-Logo zeigen, zu einer Verringerung des Rollwiderstandes um 20 Prozent und einer Kraftstoffeinsparung um bis zu vier Prozent, was einer verlängerten Laufleistung um 30 Prozent entspreche, rechnet der Hersteller vor. „Aufgrund dieser Eigenschaften haben sich bereits viele bedeutende Erstausrüster wie Fiat, Mercedes, Peugeot, Volkswagen und Seat dazu entschieden, ihre meistverkaufen Modelle mit dem neuen Cinturato auszustatten“, sagt der Geschäftsführer Marketing & Vertrieb der Pirelli Deutschland GmbH.

Der Name „Cinturato“ ist dabei kein unbekannter, sondern wurde bereits in den 1950er Jahren „als revolutionäres Projekt“ auf den Markt gebracht. „Das in allen Ländern der Welt anerkannte Patent des Cinturato Pirelli wurde als Antwort auf den Wunsch vieler Menschen in dieser Zeit entwickelt, eine neue Generation Autos zu fahren, die zum ersten Mal dem Bedarf an Sicherheit und steigenden Geschwindigkeiten in Verbindung mit Wirtschaftlichkeit im Verbrauch gerecht wurden, um allen Fahrern Eigenschaften zugänglich zu machen, die bis dahin nur Sportwagen vorbehalten waren“, heißt es weiter in der Pirelli-Veröffentlichung.

Auf Basis dieses Cinturato habe sich nicht nur die gesamte Branche weiterentwickelt, sondern auch die Pirelli-Forschung, die nun zusätzlich zu Leistung und Sicherheit auch die Umweltverträglichkeit zu einer wesentlichen Eigenschaft des neuen Cinturato macht. „Die Verwendung einer Reifenmischung ohne aromatische Öle nimmt die von uns sehr ernst genommene entsprechende europäische Richtlinie vorweg, die ab Januar 2010 in Kraft tritt.“

Dass – bei aller Umweltfreundlichkeit – die sicherheitsrelevanten Kriterien wie Nass- und Trockenbremsen bei der Entwicklung der Cinturato-Linie ein Hauptaugenmerk waren, werde auch durch den aktuellen Sommerreifentest der ADAC motorwelt untermauert, bei dem der Pirelli Cinturato P4 das Feld anführt und seine 17 Konkurrenten somit hinter sich lässt. Aber auch bei den Testern der Stiftung Warentest heißt der beste Reifen in der Kleinwagenklasse Pirelli Cinturato P4 und erhält das Testsiegel „gut“ – wie auch bei dem Test des technischen Überwachungsdienstes GTÜ in Zusammenarbeit mit dem Magazin ACE Lenkrad. Hier führt ebenfalls der Cinturato P4 als Premiumreifen das Testfeld an.
Derzeit gibt es zwei Profile aus der Cinturato Linie – den Cinturato P4 für Klein- und Kompaktwagen, sowie den Cinturato P6 für die Mittelklasse.

Neuer Lkw-Reifen FH 85 Amaranto

Mit der neuen Dimension 385/55 R22,5 des bekannten FH 85 Amaranto präsentierte Pirelli während der REIFEN seinen ersten Niederquerschnitts-Lkw-Reifen für die Lenkachse. Auch in diesem Format böten die Vorteile der Amaranto-Serie in Sachen Laufleistung ein echtes Plus in Sachen Wirtschaftlichkeit, erläutert der Geschäftsführer Marketing & Vertrieb. Der neue extra-breite Reifen für die Lenkachse profitiere dabei von der hochmodernen technischen Basis der gesamten Amaranto-Familie: So verbinde der neue Breitreifen ebenso wie seine schmaleren Familienmitglieder eine exzellente Laufleistung mit sehr gutem Fahrkomfort und großer Fahrsicherheit, so der italienische Hersteller in einer Produktbeschreibung. Auch in Sachen „der gesamten Reifenlebensdauer und der sehr guten Runderneuerungskapazitäten“ profitiere der neue, breite Amaranto von der speziellen, besonders widerstandsfähigen Karkassbauweise der FH-85-Serie, die unter Nutzung der robotergestützten MIRS-Fertigungstechnik (Modular Integrated Robotized System) hergestellt wird.

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