Fast 40 % aller Pkw in der EU mit zu wenig Reifendruck unterwegs

Der Reifenhersteller Bridgestone hat jetzt die neuesten Ergebnisse der von ihm im vergangenen Jahr EU-weit durchgeführten Sicherheitschecks veröffentlicht. Dabei wurden als Teil der seit 2005 gemeinsam mit der FIA Foundation und nationalen Automobilklubs weltweit durchgeführten Verkehrssicherheitsinitiative „Erst Denken – Dann Lenken“ („Think Before You Drive“) alles in allem 38.867 Personenkraftwagen auf öffentlichen Parkplätzen und an Einkaufszentren überprüft. In diesem Rahmen wurde bei 38 Prozent der Fahrzeuge ein zu niedriger Reifendruck registriert.

„Dies verursacht 40 Millionen vorzeitig abgenutzte Reifen, die entsorgt werden müssen, sowie die Verbrennung von 5,3 Milliarden Litern zusätzlichem Kraftstoff. Unnötige Kosten in Höhe von insgesamt 10,6 Milliarden Euro entstehen und belasten die Umwelt mit 12,3 Megatonnen Kohlendioxid. Auf jedes einzelne Auto in Europa kommen dadurch umgerechnet 4,6 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer extra“, rechnet der Reifenhersteller vor. Darüber hinaus wurden zudem bei 16 Prozent der überprüften Fahrzeuge Reifen mit einer Profiltiefe unterhalb der Mindestvorgabe von 1,6 Millimetern festgestellt. Dies kann zu einer Gefährdung der Verkehrssicherheit führen, da dadurch bereits bei einer 40 Prozent geringeren Geschwindigkeit als bei intakten Reifen Aquaplaninggefahr bestehe, sagt Bridgestone. „Die Sicherheitschecks zeigen, dass viele Autofahrer zu wenig auf ihre Reifen achten. Viele wissen nicht, dass jeder Reifen mit der Zeit Luft verliert und dass das Fahren mit falschem Luftdruck sehr gefährlich sein kann. So kann bei zu geringem Druck das Fahrzeug leicht aus der Spur geraten und der Fahrer die Kontrolle über seinen Wagen verlieren“, wird vor einem zu leichtfertigen Umgang mit diesem Thema gewarnt. Zumal ein zu niedriger Luftdruck außerdem einen wesentlichen Einfluss auf die Reifenlebensdauer habe. Denn aufgrund der erhöhten Walkarbeit des Reifens steige die Temperatur, was zu einer starken Beanspruchung der Reifenschulter führt.

„Autofahrer, die mit Minderluftdruck unterwegs sind, sind häufiger von einer Reifenpanne betroffen als Autofahrer, die auf einen korrekten Fülldruck achten“, weiß der Hersteller zu berichten und spricht in diesem Zusammenhang davon, dass die Auswirkungen auf die Umwelt nicht weniger dramatisch sind. „Der niedrige Luftdruck hat direkten Einfluss auf den Rollwiderstand der Reifen, der wiederum ist einer der entscheidenden Faktoren beim Kraftstoffverbrauch. Je nach Straßenbeschaffenheit und Fahrstil macht der Rollwiderstand 18 bis 26 Prozent des Energiebedarfs aus und hat somit eine direkte Auswirkung auf den Kraftstoffverbrauch und den Emissionsausstoß“, sagt das Unternehmen, das seine Bemühungen rund um das Thema Reifensicherheit in diesem Jahr 2008 fortsetzen will. Die Initiative „Erst Denken – Dann Lenken“ zielt darauf ab, das Verhalten im Straßenverkehr durch die Einhaltung einfacher Sicherheitsgrundsätze zu verbessern. Da Maßnahmen wie der sorgsame Umgang mit Reifen Leben retten könnten, sind auch weiterhin Aktivitäten wie beispielsweise die Ausgabe von Sicherheitsbroschüren, Crashtestsimulationen bei Formel-1-Veranstaltungen und Automobilausstellungen sowie die Verteilung von Profiltiefen- und Luftdruckmessgeräten geplant. Damit möchte man Überzeugungsarbeit bei den Verbrauchern leisten, dass „die sorgfältige Auswahl und Pflege der Reifen der eigenen Sicherheit dient und viel mehr ist als nur ein finanzieller Aufwand“.

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