Bei Autoinfotainmentsystemen kooperiert Conti mit Microsoft

Im Rahmen der CeBIT 2008 hat Continental seine Multi Media Platform (MMP) am Messestand von Microsoft vorgestellt. Die Hardware wird im Konzern als Basis zukünftiger Infotainmentsysteme in Automobilen gesehen und arbeitet mit dem Betriebssystem Microsoft Auto. Die MMP ist ein eigens für Infotainmentanwendungen entwickelter Fahrzeugrechner, den die Automobilhersteller in neue Automodelle integrieren können und der heutige Standardfunktionen wie Radio, CD/DVD-Spieler oder Navigationssystem bündelt bzw. zusätzliche Anschlussmöglichkeiten für Mobiltelefone und mobile Audioplayer bietet. Zukünftig soll die MMP als „Zentralrechner“ auch die Darstellung verschiedener Fahrzeugfunktionen wie Klimasteuerung oder Bordcomputerfunktionen ermöglichen. Dabei ist vorgesehen, das System während der gesamten Fahrzeuglebensdauer über mit Software-Updates auf dem neuesten Stand der Technik halten zu können. „So wird der Infotainmentcomputer nahtlos mit zukünftigen Neuentwicklungen aus der Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik zusammenarbeiten. Grundlage hierfür ist die Partnerschaft von Continental mit Microsoft“, ist man bei dem Automobilzulieferer überzeugt. Denn Microsoft Auto sorge im Hintergrund für die einfache Anbindung der mobilen Endgeräte und bringe ein Paket von Multimediaanwendungen mit. Microsoft wird zudem gleichzeitig als „der Schlüssel zu einer zeitnahen, unkomplizierten und sicheren Aktualisierung der Systemsoftware“ beschrieben.

Herzstück der MMP-Hardware ist ein Dual-Core-Prozessor, in dem die anfallende Arbeitslast von zwei Prozessorkernen abgearbeitet wird. Ein Prozessor übernimmt alle Standardaufgaben in der MMP. Der andere Prozessor ist ein mit mehr als 500 Megahertz getakteter digitaler Signalprozessor. Hier werden unter anderem alle analogen Signale der verschiedenen Audio- und Videoquellen in digitale Daten umgewandelt und dabei für die Weiterverarbeitung komprimiert. Darüber hinaus bietet das System Schnittstellen zu mobilen Audio- und Videoplayern, USB-Geräten und Speicherkarten. Zum drahtlosen Anschluss mobiler Geräte integriert Continental auf Wunsch Bluetooth- und WLAN-Schnittstellen. Mit den anderen Fahrzeugsystemen steht die MMP über den CAN-Bus (Controller Area Network, ein Datenbus mit einer Datenübertragungsrate von bis zu einem Megabit pro Sekunde) oder dem MOST-Bus (Media Oriented Systems Transport, dem Fahrzeugnetzwerk für Multimediadaten im Auto mit einer Datenübertragungsrate von zukünftig bis zu 150 Megabit pro Sekunde) in Verbindung. Um Zusatzausstattung wie eine Rückfahrkamera anzubinden, ist an entsprechende Videoschnittstellen gedacht. In einer High-End-Version der MMP wird ein dann mit 600 MHz getakteter Hauptprozessor zusätzlich um einen 3D Grafikchip mit WXGA-Auflösung (1280×768 Bildpunkte) ergänzt, um die Darstellung digitaler Landschaft aus Datenquellen wie Microsoft VirtualEarth realisieren zu können. Die MMP soll darüber hinaus Daten über den weiteren Straßenverlauf, Kreuzungen, enge Kurven und die Topografie in Form des elektronischen Horizonts (eHorizon) anderen Fahrzeugkomponenten wie beispielsweise dem ContiGuard-System zur Verfügung stellen können.

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