Mit eingebautem Dichtmittel: Goodyear erweitert Duraseal-Palette

Goodyear erweitert seine Palette an Duraseal-Reifen, die bei Lkw-Betreibern, deren Fahrzeuge unter Bedingungen mit hohem Pannenrisiko im Einsatz sind, immer beliebter werden. Duraseal wird ausschließlich bei Goodyears Omnitrac-Reifen für den Mischeinsatz genutzt und gehört zum sogenannten „Max-Technology“-Konzept. Die patentierte Technologie verhindert das Entweichen von Luft, wenn ein Gegenstand in die Lauffläche eindringt. Ermöglicht wird dies durch eine zusätzliche Lage unter der Lauffläche, die aus einer Gel-artigen Gummimischung besteht. Das Gel kann Löcher bis zu einer Größe von sechs Millimeter abdichten – und zwar mehrfach.

Der Grundstein für diese Technologie wurde bei der gemeinsamen Entwicklungsarbeit von Goodyear und dem Fahrzeughersteller Renault gelegt: Die Reifen wurden für das Modell Kerax und speziell den Einsatz im Bauwesen und der Abfallwirtschaft entwickelt. Mittlerweile sind Duraseal-Produkte auch im Ersatzgeschäft in einer Vielzahl von Dimensionen erhältlich. Diese Omnitrac-Reifen sind für den Mischeinsatz konzipiert und werden auf Fahrzeugen verwendet, die auf der Straße und im Gelände unterwegs sind.

Insbesondere bei diesem Einsatz im Gelände sind die Reifen einem hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt. Im Falle einer Panne bedeutet dies normalerweise teure Ausfallzeiten oder den Austausch der Reifen, weil sie mit zu niedrigem Luftdruck gefahren wurden. Die ersten Omnitrac-Reifen gab es für die Lenkachse als MSS (Mixed Service Steer) und für die Antriebsachse als MSD (Mixed Service Drive) in der Größe 13R22.5. Nun wird das Sortiment um den Omnitrac MSS in den Größen 315/80 R22.5 und 385/65 R22.5 sowie den Omnitrac MSD in 315/80 R22.5 erweitert.

Duraseal ist Teil des Max-Technology-Konzepts von Goodyear und soll den Kunden erhebliche Vorteile bieten. Um die Reifen vor Beschädigungen oder Verletzungen zu schützen, verfügen Omnitrac-Reifen zusätzlich zur Duraseal-Technologie über eine extrem robuste Karkasse. Verantwortlich dafür ist unter anderem Goodyears ECD-Technologie (Enhanced Carcass Durability). Es handelt sich dabei um eine korrosionsbeständige Schicht aus Polyamid, die den hochfesten Stahlgürtel schützt und das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert. Zusätzliche Verstärkungen bewahren den Reifen vor Seitenanprallverletzungen im Geländeeinsatz und verbessern die Runderneuerungseigenschaften. Das spezielle Laufflächenprofil verringert die Gefahr des sogenannten „Steinefangens“, bietet Grip und Traktion auf rutschigem und lockerem Untergrund. Die Kombination von Duraseal mit diesen Reifen bietet sich an: Denn die Omnitrac-Pneus werden vor allem auf Fahrzeugen wie zum Beispiel Kippern, Betonmischern und Müllwagen eingesetzt, die einem hohen Pannenrisiko ausgesetzt sind.

„Kunden, die Duraseal-Reifen nutzen, sind begeistert von den Belastungen die sie aushalten. Vor allem die wesentlich geringeren Ausfallzeiten im Vergleich zu konventionellen Reifen sind ein entscheidender Vorteil. Duraseal-Reifen können zudem runderneuert werden, ohne dass die Wirksamkeit des Dichtungsmittels beeinträchtigt wird. Das Reifensortiment, das wir heute mit Duraseal-Technologie anbieten, umfasst alle gängigen Größen für den Mischeinsatz“, erklärt Henry Johnson, Vice President Nutzfahrzeugreifen bei Goodyear Europa.

Wie funktioniert Duraseal?

Duraseal-Reifen besitzen in der Lauffläche eine zusätzliche Lage. Diese besteht aus einer speziellen gelben Gel-artigen Gummimischung. Wenn der Reifen von einem Gegenstand wie zum Beispiel einem Nagel verletzt wird, fließt das Gel in das Einstichloch und bildet einen luftundurchlässigen Pfropfen. Duraseal versiegelt auch den Stichkanal luftdicht, wenn der Nagel herausgezogen wird. Die Dichtungsmasse kann Durchstichschäden von bis zu sechs Millimeter Durchmesser abdichten – und zwar mehrmals. Dank dieser Technologie kann die Fahrt nach einer Laufflächenverletzung fortgesetzt werden und ermöglicht den Einsatz des Reifens bis zu einer Reparatur oder Runderneuerung. Bei einem Test überstand ein Goodyear-Duraseal-Reifen 51 Beschädigungen durch einen Nagelschusspistole ohne Luftdruckverlust.

Die Duraseal-Technologie wurde für einen Concept-Car-Reifen eines Pkw-Elektrofahrzeugs entwickelt. Der Fahrzeughersteller forderte kraftstoffsparende Goodyear-Reifen mit integriertem Dichtmittel. Jedoch sollte kein flüssiges Dichtmittel, das gelegentlich zur provisorischen Ausbesserung von Reifenschäden eingesetzt wird, zum Einsatz kommen. Flüssige Dichtmittel werden durch das Ventil in den Reifen gebracht und besitzen – so Goodyear-Erkenntnis – einige Nachteile: Bei der Reifenreparatur ist zum Beispiel eine umfangreiche Reinigung notwendig. Außerdem muss sich der Reifen drehen, damit der Einstich durch die Flüssigkeit versiegelt wird. Ist dies nicht der Fall, sammelt sich das Dichtmittel einfach am tiefsten Punkt im Reifen und ist dort nutzlos. Flüssige Dichtmittel können auch Probleme beim Auswuchten mit sich bringen, die bei der neuen Technologie nicht auftreten, da das Gel in den Reifen eingebaut ist.

Duraseal als integrierte Schicht der Reifenkonstruktion reagiert beim Aushärten anders als herkömmliche Mischungen. Die meisten Verbindungen werden unter Einwirkung von Wärme hart. Duraseal hingegen nimmt beim Aushärten des Reifens eine kaugummiartige Konsistenz an. Marktforschungen hatten ergeben, dass Fuhrparks mit Müll- und Baufahrzeugen eine hohe Zahl an beschädigten Reifen verzeichnen mussten. Die Reparatur bzw. der Austausch der Reifen und die damit verbundenen Ausfallzeiten bedeuteten hohe Kosten. Goodyear konnte dieses Problem dank intensiver Forschung und Entwicklung lösen.

Die Duraseal-Technologie hat keinen Einfluss auf die Runderneuerungseigenschaften eines Reifens. Sie ist lösungsmittelfrei, nicht entflammbar und beseitigt daher das Risiko von Bränden während der Runderneuerung. Duraseal muss daher auch nicht entfernt werden, wenn ein abgenutzter Reifen letztendlich runderneuert werden muss.

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