Die kompletten Pirelli-Kalender von 1964 bis 2007

Pünktlich mit dem Erscheinen des neuen Pirelli-Kalenders für das Jahr 2008 – Patrick Demarchelier fotografierte ihn und er wurde Ende November in Shanghai der staunenden Weltöffentlichkeit präsentiert – erscheinen im Münchener Schirmer/Mosel Verlag nun alle Kalender von 1964 bis 2007 in Buchform. „Der Pirelli-Kalender ist mittlerweile eine Ikone unserer Zeit. Nicht käuflich zu erwerben und nur wenigen exklusiven Kunden des Reifenkonzerns zugedacht, ist ‚The Cal’ ein heiß begehrtes Sammlerobjekt geworden“, schreibt der Verlag. Für all diejenigen, die nicht zum erlauchten Kundenkreis des italienischen Konzerns gehören, ist der Sammelband mit seinen 640 Seiten und den 731 Abbildungen ab sofort erhältlich – der Mythos in Buchform.

Die Erfolgsgeschichte des Pirelli-Kalenders begann 1964, als die italienische Reifenfirma Pirelli eine geniale Marketingidee ins Leben rief, indem sie fortan für ihre Topkunden sowie einigen Auserwählten als Werbegeschenk zum Jahresende einen exklusiven Kalender mit Pin-ups herausbrachte. Seither hat das Mailänder Unternehmen alljährlich weltberühmte Fotografen wie Richard Avedon, Herb Ritts, Annie Leibovitz oder Peter Lindbergh dafür gewinnen können, nicht minder berühmte und dazu noch außerordentlich schöne Fotomodelle wie Christy Turlington, Nadja Auermann, Naomi Campbell oder Kate Moss in erotischen Posen abzulichten.

Weder Autos noch Reifen, sondern weibliche Schönheit, Glamour und Exklusivität sind die Paradigmen, die die Bilderwelt der Pirelli-Kalender seit nunmehr über 40 Jahren bestimmt. Jeder Fotograf vermittelt dabei Jahr für Jahr immer seine ganz eigene Vision von Schönheit, allerdings nicht unbeeinflusst von den jeweiligen ästhetischen Strömungen seiner Zeit. Somit sind die kompletten Pirelli-Kalender auch ein Dokument der Entwicklung weiblicher Akt- und Modefotografie seit den 1960er Jahren bis heute und als Gesamtkunstwerk ein Teil unserer kollektiven Bilderwelt geworden. „Der Pirelli-Kalender ist sozusagen die Verführung durch Bilder auf höchstem Niveau“, so der Verlag weiter.

Der Pirelli-Kalender war aber nicht nur eine geniale Marketingidee, sondern auch oftmals Wegbereiter und ästhetischer Vorbote in der Modefotografie. Darüber hinaus wurde durch ihn das Genre des Wandkalenders an sich hoch aufgewertet: Hingen Kalender bis dato an Schränken und Wänden, kann man ihn nunmehr sogar als Sammlerstück in Fotografie- und Designmuseen bewundern.

Die Anthologie versammelt alle 43 bisher erschienenen Kalender und rekonstruiert in einem chronologischen Abriss die gesamte Geschichte. Weiter gehende Informationen hat der Verlag im Internet unter www.pirellikalender.de aufbereitet.

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