Altreifengroßdeponie im Burgenland verschwindet

Rund 2.600 Tonnen Altreifen und Reifenschnitzel lagern seit sechs Jahren an der Ortseinfahrt von Großwarasdorf im österreichischen Burgenland – Überbleibsel einer geplanten, aber nie realisierten Reifenrecyclinganlage. Am 20. Dezember dieses Jahres solle nun auch der letzte Reifen und der letzte Reifenschnitzel verschwunden sein, schreibt die lokale BVZ. Nachdem vom Betreiber dem Beseitigungsauftrag der Bezirkshauptmannschaft nicht nachgekommen wurde sowie nach verschiedenen anderen gescheiterten Lösungsversuchen wie die Verwertung in einer weiteren geplanten und nicht realisierten Reifenrecyclingfirma in Neutal habe die Bezirkshauptmannschaft nun eine Zwangsräumung angeordnet.

„Wir räumen mit dieser Altlast auf“, wird Bezirkshauptmann Trummer zitiert. Gemeinsam mit der Bundesaltlastensanierungsgesellschaft (BALSA) wurde am 16. März der Auftrag zur Räumung europaweit ausgeschrieben. Unter sechs Anbietern hat die Arbeitsgemeinschaft AVE und Böhm Transport aus Österreich den Zuschlag bekommen. Diese Woche erfolgte die Baustelleneinrichtung. Am 25. September soll mit der Räumung begonnen werden, am 20. Dezember die Deponie verschwunden sein.

„Jeder Reifen wird verwogen und bekommt Begleitdokumente als Nachweis, wohin er entsorgt wird“, unterstreicht Trummer, dass eine rechtlich einwandfreie und ordnungsgemäße Entsorgung garantiert ist. Rund 130 Lkw werden nötig sein, um die Reifen von Großwarasdorf abzutransportieren. Ein Drittel der Reifen wird in den Gmundner Zementwerken thermisch verwertet. Rund zwei Drittel werden einer stofflichen Verwertung in der Anlage der Asamer Rubbery Technologie zugeführt. Die Reifen werden dafür zu mehlartigem Granulat geschreddert, das zum Beispiel als Zuschlagsstoff für Sportplatzmatten, Dämmplatten, Straßenasphalt, Stoßstangen etc. verwendet wird. Die Kosten für die Räumung belaufen sich auf 370.000 Euro und werden zur Gänze vom Staat getragen.

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