Einhundert Jahre Motorsport von Pirelli

In diesem Jahr feiert Pirelli das erste Jahrhundert seines Motorsportengagements. Eine Geschichte glanzvoller Erfolge in allen Rennklassen, die gleich mit einem Sieg begann: mit dem Gewinn der Rallye Peking-Paris im Jahr 1907. Zum Jubiläum beschenkt sich Pirelli nicht nur mit der Präsentation des neuen Ultra-High-Performance-Reifen P Zero, sondern auch mit einer Revival-Tour des siegreichen Itala auf der damaligen Rallyeroute von Frankreich nach China.

Einhundert Jahre nach dem ersten Einsatz von Pirelli-Reifen im Motorsport stelle der neue P Zero „the Hero“ für die Top-Liga der Supersportwagen die Quintessenz der Pirelli-Technologie dar. Planung und Entwicklung des neuen Reifens der P-Zero-Linie seien von der Erfahrung abgeleitet worden, die Pirelli seit 1907 auf den Rennstrecken und Straßen dieser Welt sammeln konnte. Alles begann in China im Jahre 1907. Beim abenteuerlichen „Rallye-Raid“ zwischen der französischen und der chinesischen Hauptstadt gewann Prinz Scipione Borghese mit seinem Pirelli-bereiften Itala und lieferte mit dem ersten Renneinsatz für Pirelli gleich den ersten Sieg. Auch 2007 stelle sich Pirelli der Herausforderung in China und liefert die Reifen für die chinesische GT-Championship. Dazwischen liegen einhundert Jahre konzentrierter Arbeit und konstanter Optimierung – gekrönt mit Siegen in der Formel 1 und im Rallye-Sport.

Mit Motorradrennsport fing alles an. Seit das Unternehmen gegründet wurde, ist Motorsport ein wichtiger Teil der Firmenphilosophie: So belieferte Giovanni Battista Pirelli bereits im Jahr 1898 die Fahrer eines Motorradrennens mit seinen Reifen. Die ersten Autoreifen für den Rennsport wurden dann für den Marathon Peking-Paris 1907 bereitgestellt.
In den zwanziger Jahren dominierten Pirelli und Alfa Romeo die Szene der damaligen Grand-Prix-Rennen mit den Alfa P2 von Antonio Ascari, Giuseppe Campari und Gastone Brilli Peri – der 1925 den ersten Weltmeistertitel im Vorläufer der Formel 1 erringen konnte. Pirelli-Reifen wurden schnell das Referenzprodukt für Straßenrennen, nicht zuletzt dank der Siege von Alfa Romeo bei der Mille Miglia. In der Nachkriegszeit mehrte sich die Anzahl der Siege, weil Pirelli nicht nur auf den Rennwagen von Alfa Romeo zu finden war, sondern auch die neu aufkommenden Marken Ferrari und Maserati ausstattete.

Mit den Alfa-Romeo-Typen 158 und 159 und den Fahrern Nino Farina und Juan-Manuel Fangio (1950 bzw. 1951) sowie dem 4-Zylinder Ferrari 500 von Alberto Ascari (1952/53) gewann Pirelli in Folge die ersten vier F1-Weltmeistertitel. 1954 lieferte Pirelli an Ferrari speziell konstruierte Rennreifen, mit denen der 375 MM Plus von Trintignant und Gonzalez die „24 Stunden“ von Le Mans gewann, zudem wurden Reifen für die unterschiedlichsten Rennveranstaltungen entwickelt: von der Carrera Panamericana bis zur Mille Miglia. 1957 verabschiedete sich Pirelli für mehrere Jahre aus der Formel 1 – mit einem glanzvollen Sieg von Stirling Moss in Monza.

In den folgenden zehn Jahren konzentrierte sich Pirelli auf den Rallye-Sport – mit großem Erfolg: insgesamt konnte Pirelli 140 Rallye-Siege feiern, ein beeindruckender Siegeszug der Mailänder Traditionsfirma. Die Historie reicht dabei vom Fiat Abarth 124 von Warmbold-Todt in den siebziger Jahren bis zum Subaru Impreza von Solberg-Mills aus der aktuellen Rennsaison. Als besonders erfolgreich blieb dabei besonders die Kombination von Pirelli und Walter Röhrl in Erinnerung: Dieser konnte in den Saisons 1978 und 1980 (mit Fiat 131 Abarth) und 1983 (mit Lancia Rally) insgesamt neun Laufsiege und einen WM-Titel auf Pirelli erringen – zweimal siegte Röhrl dabei bei der legendären Rallye Monte Carlo. Der „Beste Rallyefahrer aller Zeiten“ ist Pirelli treu geblieben – noch heute fungiert Röhrl als Pirelli-Repräsentant. Ein weiterer Höhepunkt in den Rallye-Annalen von Pirelli ist der Sieg von Markku Alen bei der Tour de Corse 1984: Hier besiegte der schnelle Finne mit seinem Lancia Rally 037 die deutlich leistungsstärkeren und favorisierten Allradfahrzeuge. Weitere berühmte Pirelli-Piloten in der Rallye-Geschichte sind Sandro Munari mit Lancia Stratos, Stig Blomqvist mit Audi Quattro und Franco Cunico mit Ford Escort Cosworth.

In der Zwischenzeit war man 1981 wieder zur Formel 1 zurückgekehrt – nachdem Pirelli in Langstreckenrennen mit Lancia sowie in der Formel 2 Siege gefeiert hatte. So siegte Eddie Cheever auf dem Osella-BMW bei der Eröffnung der Europameisterschaft F2 in Silverstone mit Pirelli P7. Im Folgejahr gewann Pirelli die Europameisterschaft mit Toleman und man bereitete sich auf die Formel 1 vor. Die neu konstruierten Pirelli-Formel-1-Reifen wurden sofort von Osella, Arrows, Fittipaldi, Minardi, Lotus, Benetton und dem Brabham von Nelson Piquet montiert.

In den letzten Jahren richtete Pirelli seine Aufmerksamkeit neben dem Rallyesport verstärkt auch auf die Rennen für Prototypen und GT und trug zahlreiche Siege in den verschiedensten Meisterschaften davon. So bei den „24 Stunden von Daytona“, der IMSA-Serie (mit Oldsmobile und Ferrari) und vor allem in den verschiedenen GT-Klassen, wo Pirelli P Zero zu Siegen und Meisterschaften beitrug – aktuell auf Fahrzeugen wie dem Ferrari 550 Maranello, dem Porsche 996 GT3-RSR, dem Maserati MC12 und dem Ferrari 430 GTC. In Amerika siegten die P Zero Racing auf dem Aston Martin DBR9 in der American Le Mans Series. Pirelli beliefert darüber hinaus exklusiv die Ferrari Challenge und Trofeo Maserati in Europa und Brasilien mit den bewährten Reifen vom Typ P Zero.

Nach dieser nunmehr einhundertjährigen glanzvollen Geschichte kehrt Pirelli im Jahr 2007 zu seinen Motorsportwurzeln zurück. Als Hommage an die Siegesfahrt von Prinz Scipio Borghese von Peking nach Paris wird im Sommer dieses Jahres der original Itala des Prinzen wieder auf die Reise gehen: Auf handgefertigten Replica-Reifen der originalen Pirelli-Pneus von 1907 rollt der Oldtimer nun von Paris nach Peking – auf dem Kurs eines der ältesten Events der Motorsport-Geschichte und zum Startpunkt der glanzvollen Pirelli-Sporthistorie.

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