Hankook steht in Ungarn in der Kritik der Arbeiter

Weniger als einen Monat nach der feierlichen Inbetriebnahme der Reifenproduktion im ungarischen Dunaújváros steht dem koreanischen Reifenhersteller Hankook offenbar Ungemach ins Haus. Wie das ungarische Nachrichtenportal Portfolio.hu schreibt, sei derzeit ein „Team von Arbeitsinspektoren [der Berufsgenossenschaft; d.Red.] zu Gast“ in der Fabrik, was noch als alltägliches Vorkommnis verbucht werden kann. Unterdessen erwägten Arbeitnehmervertreter aber die Einreichung einer Klage gegen den Reifenhersteller. Die Liste der Beschwerden der Arbeitnehmer sei dabei lang, heißt es weiter.

Sie reiche von „Unregelmäßigkeiten bei Lohnabrechnungen, zu späte Auszahlungen, fehlende Vergütungen für Überstunden und Wochenendarbeitszeiten, unsichere und ungesunde Arbeitsbedingungen, angeblich illegale Entlassungen von Arbeitern“ bis hin zu „Versuchen, Arbeiter von einer gewerkschaftlichen Organisierung abzuhalten“. Wie die Arbeitnehmerseite behauptet, habe Hankook bisher Gesprächsangebote zu den oben genannten Beschwerden stets abgelehnt. Dies sei unverständlich, heißt es weiter, schließlich könnten entsprechende Beschwerden, sollten sie sich als begründet herausstellen, die Auszahlung der unter Bedingungen zugesagten staatlichen Zuschüsse gefährden. Ein Bericht der Arbeitsinspektoren zur aktuell laufenden Untersuchung werde noch Ende dieses Monats erwartet. Unterdessen sei für heute sogar ein Treffen zwischen der Gewerkschaftsspitze des Hankook-Reifenwerkes und Ungarns Premierminister Ferenc Gyurcsány vorgesehen gewesen, so die Quelle. Der Politiker soll dazu bewegt werden, so das Medium weiter, dass die staatlichen Zuschüsse in Höhe von 26 Milliarden Forint (106 Mio. Euro) nicht ausgezahlt werden, bis eine Besserung der vermeintlichen Missstände erreicht wurde.

Das Europa-Hauptquartier des Reifenhersteller arbeite derzeit an einer offiziellen Stellungnahme zu diesen Vorkommnissen, die allerdings zum heutigen Redaktionsschluss noch nicht fertiggestellt werden konnte.

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