Zeitschrift auto motor und sport testet „Billigreifen aus China“

Auf seinen Internetseiten veröffentlicht das Magazin auto motor und sport einen Vergleichstest so genannter „Billigreifen aus China“, wobei ein Pirelli „P6“ als Referenz die Tests mit durchlief. Dem Blatt ging es dabei vorrangig um die Frage, ob die aus Fernost stammenden Pneus, die „auf den Markt drängen und nur halb so viel kosten wie die Produkte renommierter Marken“, trotzdem sicher sind. Überprüft wurden demnach sechs Sommerreifen der Dimension 195/65 R15 H, wobei in dem Bericht allerdings lediglich die Modelle Linglong „Radial 600“, Sonar „SX-608 N“ sowie Wanli „S-1093“ namentlich erwähnt werden. „Nicht empfehlenswert“ lautet unabhängig davon schlussendlich das Fazit für alle angetretenen Billigreifen.

Und warum? Sowohl der Linglong- wie auch der Sonar-Reifen überstanden beispielsweise nicht den verschärften Schnelllauftest des Magazins, der sich an den bei Volkswagen üblichen Vorgaben – weniger Luftdruck (2,4 bar), drei Grad negativer Sturz, maximal 220 km/h orientiert. Nach acht Minuten und 22 Sekunden bei 220 km/h ist die Seitenwand des „Radial 600“ demzufolge auf einer Länge von mehreren Zentimetern aufplatzt. Den ECE-Test bei 2,8 bar Luftdruck, null Grad Sturz und 20 Minuten bei einer dem H-Index entsprechenden Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h hätten hingegen alle geprüften Reifen überstanden. „Dem Linglong fehlen die nötigen Sicherheitsreserven, die beispielsweise für den als Referenz geprüften ‚P6’ der italienischen Firma Pirelli selbstverständlich sind. Das Gleiche gilt auch für den Sonar ‚SX-608 N’“, folgern die Redakteure des Magazins.

Die China-Reifen mussten sich aber nicht nur auf dem Prüfstand beweisen, sondern auch ihre Fahreigenschaften auf der Straße unter Beweis stellen. „Auf dem kurvenreichen Handlingkurs sind zwar alle Produkte aus China deutlich langsamer als der Pirelli, aber sie zeigen auf dem als Testwagen dienenden VW Golf ein gutmütiges, deutlich untersteuerndes Eigenlenkverhalten“, schreibt auto motor und sport. Bezüglich des Komforts müssten ebenfalls Einschränkungen gemacht werden, während die China-Reifen in Sachen Rollwiderstand durchweg bessere Ergebnisse geliefert hätten als die Pirelli-Referenz.

Ganz anders die Resultate auf nasser Fahrbahn. „Selbst der Linglong – beim Nassbremsen aus 100 km/h der beste Billigreifen – braucht schon 3,5 Meter mehr Bremsweg als der Pirelli. Auch bei der Aquaplaningprüfung überzeugt allein der Pirelli. Bei einer Wassertiefe von sieben Millimetern beginnt er bei 90 km/h aufzuschwimmen (15 Prozent Schlupf an der Vorderachse). Nur der beste Reifen aus China (‚Wanli S-1093’) kommt da noch mit, alle anderen liegen weit darunter. Gemessen an den gewohnten Standards ist auch das Kurvenverhalten auf Nässe deprimierend“, so das Fazit der Tester.

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