Indien-Jointventure zwischen der Rico-Gruppe und Conti

Die Continental AG hat für ihre Division Automotive Systems mit der indischen Rico Auto Industries Limited eine Jointventure-Vereinbarung zur Errichtung einer Fabrik für hydraulische Bremssysteme in Gurgaon (bei Neu Delhi) abgeschlossen. Das Gemeinschaftsunternehmen, das in einer ersten Phase ein Umsatzvolumen von 30 Millionen Euro erzielen soll, gehört beiden Partnern zu gleichen Teilen – Continental hat eigenen Angaben zufolge allerdings die Managementleitung.

Als Starttermin für die Serienproduktion in dem neuen Werk, das etwa 450 Mitarbeiter beschäftigen wird, ist das vierte Quartal 2008 angepeilt. Nach Fertigstellung will man vor Ort Komponenten für hydraulische Bremssysteme für Automobilhersteller in Indien fertigen: Dazu zählt der deutsche Zulieferer Bremssättel für Vorder- und Hinterachse, Trommelbremsen, Hauptzylinder, Bremskraftverstärker und lastabhängige Bremsdruckregler (LSPV, Load Sensing Proportioning Valves) für alle Fahrzeugklassen. Als Jahresproduktion sind eine Million Bremskraftverstärker, zwei Millionen Bremssättel, anderthalb Millionen Trommelbremsen sowie 500.000 lastabhängige Bremsdruckregler vorgesehen. Nach Abschluss einer zweiten Phase soll die Fabrik mit dann 625 Mitarbeitern einen Umsatz von 65 Millionen Euro erwirtschaften.

Mit einem Umsatzvolumen von 250 Millionen US-Dollar gilt die Rico-Gruppe als ein bekannter Name in der indischen Automobilindustrie. Eine der größten Fertigungsanlagen für Eisen- und Aluminiumguss und -zerspanung in Indien mache das Unternehmen – so Conti – zudem zu einem der führenden Lieferanten von zerspanten Komponenten und -baugruppen für indische und internationale Automobilhersteller. „Rico ist in Indien ein sehr gut aufgestellter Automobilkomponentenzulieferer und wird seine Kenntnisse des lokalen Marktes in das Gemeinschaftsunternehmen einbringen“, ist daher Heinz Zingel, Leiter des Geschäftsbereichs Hydraulische Bremssysteme und Mitglied der Geschäftsleitung von Continental Automotive Systems, überzeugt. „Nach modernsten internationalen Standards konzipiert, wird das neue Werk die Fertigungsbasis für unsere hydraulischen Bremsenprodukte in Indien darstellen“, ergänzt er.

„Wir freuen uns sehr, dass wir Continental als Partner für das Jointventure gewinnen konnten“, blickt auch Arvind Kapur, Managing Director von Rico Auto, zuversichtlich auf die Zusammenarbeit beider Seiten. „Als einer der weltweit führenden Technologieführer bei Bremssystemen wird Continental durch unser Gemeinschaftsunternehmen einen entscheidenden Beitrag zur indischen Zulieferindustrie leisten. Mit unserer Erfahrung in Metallguss und -verarbeitung sowie der Marktführerschaft von Continental im Bereich Bremssysteme ergänzen wir einander sehr gut“, meint er.

„Indien spielt in unserer Wachstumsstrategie für Asien eine sehr wichtige Rolle“, so Jay Kunkel, Mitglied der Geschäftsleitung und Präsident Asien bei Continental Automotive Systems. „Als einer der Marktführer bei hydraulischen Bremsentechnologien werden wir unseren indischen und internationalen Kunden die besten Produkte und Dienstleistungen in kompromissloser Qualität liefern“, fügt Kunkel hinzu. „Nach dem rasanten Wachstum der letzten zehn Jahre ist Indien heute zu einem Schlüsselmarkt für die zukünftige Entwicklung der weltweiten Automobilindustrie geworden. Wir betrachten unser Werk in Indien als ersten Schritt unserer langfristigen Indienstrategie“, sagt Dr. Karl-Thomas Neumann, Vorsitzender der Geschäftsleitung Continental Automotive Systems und Mitglied des Vorstands der Continental AG.

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