Zehn Jahre Uniroyal Funcup

1997 war das „Geburtsjahr“ des Funcups. Zunächst gab es die Rennserie nur in Belgien, später etablierte sie sich auch in Frankreich, England, Italien, Deutschland und Spanien. Deutlich über 200 Fahrzeuge baute die „PRC Group“ bis heute, und der Erfinder des Rennwagens mit der Silhouette des legendären Volkswagen Käfer, Franz Dubois, fährt selbst noch gerne bei Rennen mit.

Neben dem eigentlichen Rennbetrieb blieb kaum Zeit für eine größere Feier: Das Sechs-Stunden-Rennen in Zolder am 2. und 3. Juni 2007, gleichermaßen Wertungslauf für die belgische und die deutsche Funcup-Meisterschaft, war der Rahmen für ein rundes Jubiläum, das still gefeiert wurde: Als Reifenpartner der ersten Stunde ist die Regenreifenmarke Uniroyal seit Beginn dabei.

Franz Dubois entwickelte ein einfaches Konzept mit durchschlagendem Erfolg. Basis des von ihm entwickelten Rennwagens ist ein Gitterrohrrahmen, ein Kennzeichen reinrassiger Motorsportfahrzeuge. Diese Eigenentwicklung kombinierte er mit Großserienbauteilen: Motor aus dem Golf II GT, Bremsen und Getriebe vom Audi 80. Um die Angelegenheit einfach zu halten wurde auf Servolenkung, Bremsenservo und ähnlichen Luxus verzichtet. Als sympathische Hülle wurde die Silhouette des VW Käfer nachempfunden und aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) geformt. In Wahrheit stammt nur die Frontscheibe vom Original.

Auffällig ist die Mischbereifung im Format 195/50 R15 vorn und 205/50 R15 hinten. Auf dem leer nur 760 Kilogramm wiegenden Fahrzeug erweisen sich die derzeit vorgeschriebenen Uniroyal RainSport1 als gleichermaßen renntauglich wie robust. Beim Funcup sind eher die Bremsbeläge als die Reifen abgenutzt, manche Teams haben das extreme 25-Stunden-Rennen (stets in Spa Francorchamps ausgetragen) mit nur einem Satz dieser Pneus bewältigen können.

Der kleine Renner ist vergleichsweise erschwinglich und bringt trotzdem flotte Fahrleistungen: Aus dem Stand sind 100 km/h in weniger als sieben Sekunden zu erreichen und erst über 200 km/h ist Schluss. Ein weiteres herausragendes Merkmal der Rennserie „Funcup“ ist die Stabilität des Reglements. Zuletzt in Zolder fuhr das Auto mit der Startnummer 1 mit – und beim Funcup entspricht die Startnummer in aller Regel der Baunummer. Die einfach aufgebauten Renner lassen sich einfach reparieren, weshalb selbst die ersten Fahrzeuge mit minimalen Modifikationen noch heute zum Regelwerk passen.

Die Regeln sehen auch vor, dass im Sinne der Chancengleichheit und Kostendämpfung, Motor und Getriebe verplombt sind. Diese Bauteile dürfen nur von akkreditierten Fachleuten geöffnet und überholt werden. Damit auch an anderen Stellen kein kostenintensives technisches Wettrüsten betrieben wird, wachen technische Kommissare vor jedem Rennen über die Einhaltung des Originalzustands. Ein komplettes, neues Fahrzeug kostet rund 34.000 Euro.

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