Michelin erhält Umweltpreis für Energierückgewinnung

Heute nimmt Werkdirektor Dieter Freitag für Michelin Bad Kreuznach in der Mainzer Staatskanzlei den „Umweltpreis Rheinland-Pfalz 2007“ entgegen. In der Kategorie „Industrie, Handel, Dienstleistungen“ überzeugte der Reifenhersteller die Jury durch eine innovative Anlage, die weltweit erstmals in der Industrie Energie aus Prozessdampf zurückgewinnt. Der Wasserdampf entsteht bei der Reifenvulkanisation und entweicht bislang ungenutzt über die Dächer. Mit der umweltschonenden Technologie werde Michelin in der Kurstadt den Gesamtausstoß an Kohlenstoffdioxid um über 2.500 Tonnen im Jahr reduzieren. Gleichzeitig werde der Reifenhersteller an der Nahe seinen Energiebedarf für die Reifenvulkanisation um rund zehn Prozent senken und die damit verbundenen Kosten einsparen. Die eingesparte Energiemenge entspreche dem Jahresbedarf von etwa 1.100 Niedrigenergiehäusern. Die neue Anlage wird zurzeit installiert und soll im Herbst 2007 in Betrieb gehen. „Diese Auszeichnung bestärkt uns darin, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen: Wir wollen die Umwelt schonen, unsere Kosten senken und damit dazu beitragen, den Standort Bad Kreuznach mit seinen Arbeitsplätzen nachhaltig zu sichern“, so Werksdirektor Dieter Freitag.

Das Unternehmen IGS Büro für Energie- und Umwelttechnik bei München hat ein patentiertes Verfahren entwickelt, mit dem die Energie von Prozessdämpfen zur Wärme- und Kälteerzeugung genutzt werden kann. Kernstück der Anlage ist ein Reaktor, der Dampf nach dem neuartigen Konditherm-Verfahren kondensiert. Dieses Kondensat wird über einen Wärmetauscher geleitet und die so „eingefangene“ Energie einer anderen Nutzung zugeführt, wie z. B. der Heizung, der Warmwasseraufbereitung oder im Sommer der Eiswassererzeugung. Das Kondensat bzw. Kondenswasser wird in einem weiteren Schritt wieder der Energiezentrale zur erneuten Dampferzeugung zur Verfügung gestellt. Da dieses Wasser eine höhere Temperatur als Frischwasser hat, benötigt es weniger Energiezufuhr, um sich wieder in Dampf zu verwandeln. Der Dampfkreislauf funktioniert damit bedeutend Ressourcen schonender und weniger kostenintensiv.

Kosten sparen und Umwelt schonen

Durch kontinuierliche Modernisierungsmaßnahmen und die Entwicklung zukunftsweisender Technologien arbeite die Michelin-Gruppe mit Hochdruck daran, die Reifenproduktion so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten, heißt es dazu in einer Unternehmensveröffentlichung. So setze der Produktionsstandort Bad Kreuznach bei der Energieversorgung auf eine moderne Kraft-Wärme-Kopplungsanlage, wie sie schon an anderen deutschen Standorten eingesetzt wird. Durch die optimale Nutzung der Energie reduziere die Anlage seit Oktober 2006 den Ausstoß an Kohlenstoffdioxid um rund 7.000 Tonnen pro Jahr gegenüber der vorherigen Energiezentrale.

Ein weiteres Beispiel für das Umweltengagement des Reifenherstellers: Bad Kreuznach ist einer von vier Michelin Standorten, an denen Solarstrom in die Netze der lokalen Stromanbieter eingespeist werden. In Bad Kreuznach entstand auf einer Dachfläche von rund 54.000 m² eine Anlage mit einer Leistung von 4,0 MWp (Megawatt-peak). Sie kann Strom an etwa 600 Haushalte liefern.

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