Nizhnekamskshina doch in der Verlustzone

Die Einführung eines Tolling-Systems hat beim drittgrößten russischen Reifenhersteller Nizhnekamskshina zu deutlich sinkenden Jahresumsätzen geführt. Während das Unternehmen aus der Teilrepublik Tatarstan im vergangenen Jahr noch einen Umsatz in Höhe von 526,9 Millionen Euro erzielte, so das Moskauer Forschungsinstitut CentreInvest, sind in 2006 lediglich 151,3 Millionen Euro umgesetzt worden. Das entspricht einem Rückgang von 62,1 Prozent. Für das aktuelle Jahr werden mit 174,6 Millionen Euro wieder steigende Umsätze erwartet. Gleichzeitig nahm auch der operative Gewinn des Reifenherstellers ab. In 2005 hatte Nizhnekamskshina noch einen operativen Gewinn in Höhe von 15,8 Millionen Euro gemeldet, im vergangenen Jahr waren dies noch 12,8 Millionen Euro (-18,8 %).

Unterdessen meldet CentreInvest, dass Nizhnekamskshina das Geschäftsjahr doch mit einem Nettoverlust abgeschlossen hat, nachdem vor knapp zwei Monaten andere Quellen noch von einem Nettogewinn ausgegangen waren. Laut CentreInvest schlägt ein Nettoverlust in Höhe von 1,1 Millionen Euro zu Buche (2005: 1,4 Mio. Euro). Für das kommende Jahr werden allerdings wieder schwarze Zahlen erwartet. Im vergangenen Jahr hat Nizhnekamskshina rund zwölf Millionen Reifen zu einem Marktpreis von rund 690 Millionen Euro gefertigt. Nach dem Tolling-System, das zum Anfang des vergangenen Jahres über die Muttergesellschaft Tatneft eingeführt wurde, wird beim Hersteller allerdings nur noch die Dienstleistung der Reifenfertigung bilanziert; das Endprodukt, also der fertige Reifen, gehört nicht der herstellenden Fabrik in Nizhnekamsk, sondern dem Mutterkonzern Tatneft, der die Rohstoffe für die Reifenfertigung zur Verfügung gestellt hat.

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