Bei Ausnahmen für Gespanne aufs Alter der Anhängerreifen achten

Gespannfahrer haben die Möglichkeit, auf Autobahnen und Kraftfahrtstraßen Lastwagen zu überholen, die lediglich mit 80 Stundenkilometern unterwegs sein dürfen. Bevor Fahrzeugen mit Anhängern aber Tempo 100 erlaubt ist, müssen sie eine Ausnahmegenehmigung beantragen, so der TÜV Süd. Diese Ausnahmegenehmigung, mit Tempo 100 statt mit 80 Stundenkilometern fahren zu dürfen, ist nur für den Caravan selbst nötig. Bei der Wahl des Zugfahrzeuges ist der Fahrer nahezu frei. Er muss jedoch darauf achten, dass das Gewichtsverhältnis zwischen Zugfahrzeug und Anhänger stimmt und das Zugfahrzeug die Gewichtsobergrenze von 3,5 Tonnen einhält. Außerdem ist ein Antiblockiersystem zwingend erforderlich und die Reifen am Anhänger dürfen nicht älter als sechs Jahre alt sein.

Stichwort Gewichtsverhältnis: Die Gesamtmasse des Anhängers ohne Spurstabilisierungseinrichtung darf in der Regel bis zu 80 Prozent der Leermasse des Zugfahrzeugs ausmachen. Mit Stabilisierungseinrichtungen kann das Gewichtsverhältnis zwischen Caravan und Auto bis zu einem Verhältnis von 1:1 ansteigen. Dies sind zum Beispiel eine Schlingerkupplung beim Wohnwagen oder fahrdynamische Stabilitätssysteme (ESP) im Auto, die auch den Anhängerbetrieb berücksichtigen. In jedem Fall ist die höchst zulässige Anhängelast zu beachten, so die Fahrzeugexperten von TÜV Süd.

Wie kommt nun der Fahrer zur nötigen Tempo-100-Plakette für den Caravan? Für einen neuen Wohnanhänger kann die Plakette gleich bei der Anmeldung bei der Zulassungsstelle beantragt werden, soweit der Hersteller eine Aussage zur Eignung für Tempo 100 mitliefert, so der Tipp von TÜV Süd. Ist der Anhänger schon länger in Betrieb, ist vor der Fahrt zur Zulassungsstelle eine Bestätigung eines Sachverständigen erforderlich. Die Experten ziehen dazu die entsprechenden Ausnahmeregelungen der Straßenverkehrsordnung hinzu. Dort sind unter anderem technische Anforderungen und Kriterien zu den Masseverhältnissen festgelegt: Beispielsweise muss der Caravan für eine Geschwindigkeit von 120 Stundenkilometern geeignet und dementsprechend bereift sein (Reifengeschwindigkeitskategorie L) und hydraulische Achsstoßdämpfer haben; je nach Gewichtsverhältnis zwischen Zugfahrzeug und Anhänger kann ein Stabilisierungssystem hilfreich sein.

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