Hankook-CEO erwartet 2007 „entscheidendes Jahr“

Der Reifenhersteller Hankook Tire hat allein im Januar 2007 über 100 Millionen US-Dollar aus Exportgeschäften erwirtschaftet und damit einen neuen Umsatzrekord erzielt. Cho Choong Hwan, CEO des Unternehmens, äußerte sich nun in einem internen Papier zur globalen Entwicklung der Reifenindustrie und den Herausforderungen des harten Wettbewerbs in diesem Jahr: „Für die Reifenindustrie wird 2007 ein entscheidendes Jahr. Unsere Branche hat eine schwere Phase hinter sich, die geprägt war von Überangebot, stagnierendem Konsum und plötzlichem Anstieg der Rohmaterialkosten. Nun aber bieten sich gut positionierten und wettbewerbsfähigen Reifenherstellern wieder enorme Chancen. Die Preise für Naturkautschuk stabilisieren sich, die Konsumfreude zieht an und die BRIC-Märkte wachsen beträchtlich.“

Der Kaufpreis von Naturkautschuk lag 2006 bei durchschnittlich 1,93 US-Dollar pro Kilogramm und erfuhr damit eine Steigerung von 52 Prozent innerhalb eines Jahres. Cho erwartet, dass sich der Preis in 2007 zwischen 1,80 und 1.90 US-Dollar stabilisiert. Aufgrund der unbeständigen Ölpreise rechnet er auch bei Ruß und synthetischem Kautschuk weiterhin mit einem stetigen Preiswachstum.

Die Wettbewerbsbedingungen in der Reifenindustrie haben den bedeutenden Produktionszuwachs in Entwicklungsländern sowohl bei etablierten Herstellern als auch bei aufstrebenden Wettbewerbern aus den BRIC-Ländern bewirkt, so Cho weiter. Trotz dieser boomenden Märkte übersteigt die Produktionsrate die Nachfrage in Erwartung steigender Übersee-Exporte, vor allem aus China. Gut gerüstet für den Wettbewerb seien diejenigen Wettbewerber, die ihre Produktionsstätten in den aufstrebenden Märkten wirksam einsetzen. „Wichtig für das weitere Wachstum von Hankook ist vor allem, dass unsere Händler und Kunden die hochwertige Qualität und technologische Innovation unserer Produkte im Vergleich zu den aufstrebenden Wettbewerbern erkennen”, so Cho.

Neben den vier asiatischen Produktionsstätten – jeweils zwei in Korea und China – wird Hankook Tire in diesem Frühjahr ein fünftes, 500 Millionen Euro teures Reifenwerk in Ungarn in Betrieb nehmen. Das neue Werk soll dem koreanischen Reifenhersteller als Basis des „zweiten Heimatmarktes“ Europa dienen und wird auf einer 528.000 m² großen Fläche in Dunaujvaros – 68 km südlich der ungarischen Hauptstadt Budapest gelegen – errichtet. Hankook trage somit vor allem der ständig wachsenden Nachfrage im Bereich der Ultra-High-Performance-Reifen in Deutschland und Europa Rechnung. Darüber hinaus unterstreiche diese Investition das Ziel, das Unternehmen zu einem weltweit führenden Hersteller auszubauen. Global will Hankook 2007 Einnahmen von 3,6 Milliarden Dollar aus dem Reifenverkauf erzielen.

Zum Stellenwert asiatischer Unternehmen auf dem internationalen Reifenmarkt erklärte Cho weiter: „Der Einfluss der asiatischen Reifenhersteller – insbesondere koreanischer und aufstrebender chinesischer Unternehmen – auf die weltweite Reifenindustrie wird weiter wachsen. Neben der Qualität und dem Image der Produkte sind technologische Innovationen, zeitgemäße Managementstrukturen und internationale Produktionsstätten die wesentlichen Faktoren im Kampf um die weltweite Marktführerschaft.“

Hankook plane, weiterhin vier bis sechs Prozent der Umsätze in Marketingaktivitäten zu investieren. In Deutschland unterstützt Hankook beispielsweise die Initiative Tune it! Safe!, die für sicheres Tuning eintritt. Darüber hinaus wolle das Unternehmen im Jahr 2007 das Motorsportsponsoring weiter intensivieren. Zudem bekräftigte das Unternehmen sein Engagement für ein „Quality Assurance Network“ und richtete damit den Fokus noch stärker auf verbesserte Qualitätssicherung und Kundenbetreuung.

Hankook verbesserte seine Position unter den führenden Reifenherstellern in den verganenen fünf Jahren beträchtlich und hat sich für das kommende Geschäftsjahr zum Ziel gesetzt, die Umsatzrendite aus dem Reifenverkauf um 9,4 Prozent zu steigern. Dieses Wachstum solle durch den steigenden Absatz von UHP-Reifen sowie den stabileren Kautschukpreis erzielt werden. Das Unternehmen werde weltweit Managementsysteme einführen, um Organisation, Prozesse und Personalentwicklung weiter an weltweite Standards anzupassen und somit noch besseren Kundenservice und Produktqualität bieten zu können. Hankook wolle darüber hinaus weiterhin fünf Prozent seiner Einnahmen in Forschung und Entwicklung an den Standorten in Korea, China, Deutschland, Japan und den USA investieren.

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