Nokian Tyres stellt Vertrieb in Mittel- und Osteuropa um

Für den finnischen Reifenhersteller Nokian Tyres gibt es derzeit drei äußerst interessante Wachstumsmärkte. Neben Nordamerika und den GUS-Staaten – hier insbesondere Russland – konnte das Unternehmen auch im vergangenen Geschäftsjahr in Osteuropa wieder überdurchschnittliche Umsatzsteigerungen verzeichnen. Während die beiden erstgenannten Märkte auch in der Summe bereits eine große Bedeutung für Nokian Tyres spielen, der dort 14 bzw. 21 Prozent seines Umsatzes macht (2005), soll dies für Osteuropa in naher Zukunft ebenfalls zutreffen. Dazu hat der finnische Hersteller nun zusätzlich zu seinen bisherigen Vertriebsaktivitäten in Europa eine neues Vertriebs- und Logistikzentrum in Ejpovice in der Nähe von Pilsen gegründet. Diese Lager hat eine Kapazität von rund 600.000 Reifen. Dieses neue Zentrum in Tschechien soll die Vertriebstätigkeit in Mittel- und Osteuropa unter der Leitung von Dieter Köppner (54) verstärken und deutlich ausbauen, so der Auftrag aus Finnland. Köppner wird weiterhin Geschäftsführer der deutschen Vertriebstochter Nokian Reifen GmbH bleiben, wird dort aber künftig durch den neuen Prokuristen Klaus Deussing (bisher Com4Tires) unterstützt und entlastet.

Das neue Distributionszentrum in der Mitte Europas soll alle Vertriebstätigkeiten in Mittel- und Osteuropa auf sich konzentrieren und darin „durch die Vertriebsgesellschaften mit ihren regionalen Verkaufsorganisationen in verschiedenen Ländern unterstützt“ werden, so Dieter Köppner. Die neue Organisationsform mit ihrer (künftigen) Zentrale bei Prag solle den Kundendienst verbessern, die Verkaufsaktivitäten intensivieren und natürlich für eine effektivere Logistik bei der Belieferung der immer wichtiger werdenden Märkte in Osteuropa sorgen. Trotz der neuen, zentral aus Prag geleiteten Vertriebsorganisation und dem rund zwei Autostunden entferten Vertriebs- und Logistikzentrum setzen die Vertriebsgesellschaften in Deutschland (Nürnberg), in der Schweiz und in Tschechien ihre Tätigkeit fort: „Sie sind weiterhin für ihre Kunden in ihrem Gebiet zuständig und werden durch die Zentrale in Prag unterstützt.“ Zusätzlich zum neuen Zentrallager in Ejpovice bei Pilsen betreibt Nokian Tyres bzw. dessen tschechische Tochtergesellschaft ein weiteres, rund 170.000 Reifen fassendes Lager südlich von Prag. Daneben betreibt die deutsche Gesellschaft bei Nürnberg natürlich noch ein Lager, dessen Funktion künftig aber mehr im Abfedern von Spitzenzeiten liegen werde, so Dieter Köppner im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG.

„Genaue und tiefgehende Kenntnisse der Märkte sind im immer härter werdenden Wettbewerb erforderlich. Die neue Struktur gibt uns bessere Möglichkeiten als vorher, die Kundenwünsche zu verstehen und zu erfüllen. Flexibler und schneller Service und die Erhöhung er Liefersicherheit gehören zu unseren zentralen Zielen“, ergänzt Kari-Pekka Laaksonen, der bei Nokian Tyres in Finnland Verkaufs- und Logistikleiter ist. Die zentrale Lage des neuen Lagers in der Mitte Europas sieht man bei Nokian als „ideal“ an, um künftig Osteuropa als einen der für das Unternehmen wichtigen Wachstumsmärkte stärker zu bedienen.

Zusammen mit Dieter Köppner als Leiter der neuen Niederlassung in Prag will der Reifenhersteller seine Ziele in Osteuropa mit einigen weiteren Personalien forcieren. So ist der frühere Exportleiter von Nokian Tyres nun zum Entwicklungsleiter für die geschäftlichen Aktivitäten in Mittel- und Osteuropa ernannt worden. Beide Manager werden dabei von Roman Plachy als Operationsmanager unterstützt.

Ebenfalls werden mehrere Exportmanager mit lokaler Marktverantwortung dem Aufgabenbereich der neuen, von Dieter Köppner geleiteten mittel- und osteuropäischen Vertriebsorganisation zuzurechnen sein. Zu den Märkten, die künftig aus Prag zentral bedient werden sollen, gehört gesamt Mittel- und Osteuropa bis an die Grenzen der GUS-Staate, allerdings ohne die Mittelmeeranrainer Spanien, Portugal und Italien und ohne Großbritannien. In diesen Ländern arbeite man stattdessen teilweise mit Importeuren erfolgreich zusammen.An der personellen Zusammensetzung der deutschen Vertriebstochter Nokian Reifen GmbH werde sich zunächst nichts Wesentliches ändern, so Dieter Köppner. Dessen neue „rechte Hand“ Klaus Deussing werde künftig an Köppner berichten, der derzeit dabei ist, in Prag sein Büro einzurichten. Neu im Team seit Anfang des Jahres ist allerdings Sven Dittmann. Der gelernte Architekt mit umfangreicher Finnland-Erfahrung und Sprachkenntnissen kümmert sich als Technischer Produktmanager um den Kontakt zu Kunden im Handel und in der Erstausrüstung in Deutschland. Daneben wird der heute 38-Jährige sich auch um Medienanfragen zu technischen Sachverhalten kümmern. In Nürnberg arbeiten gegenwärtig 15 Menschen, sechs davon im Außendienst.

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