Studie: Etwa jeder Vierte plant Autokauf

Die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young hat die Ergebnisse einer im Dezember 2006 bzw. Januar 2007 durchgeführten telefonischen Befragung sowie einer repräsentativen Stichprobe von 3.000 Pkw-Fahrern und Fahrerinnen in Deutschland vorgestellt, wonach 24 Prozent der Teilnehmer innerhalb der nächsten beiden Jahre planen ein neues Auto anzuschaffen. Demzufolge ist insbesondere das Interesse an Neufahrzeugen gestiegen: Planten bei einer vergleichbaren – bislang unveröffentlichten – Befragung 2005 noch neun Prozent einen Neuwagenkauf innerhalb von zwei Jahren, so waren es diesmal zwölf Prozent. Einen Gebrauchtwagen zu kaufen planen ebenfalls zwölf Prozent (2005: 13 Prozent). In der Altersgruppe der 18- bis 44-jährigen dominieren laut der Studie Gebrauchtwagenkäufe (17 Prozent) – nur sieben Prozent planen einen Neuwagenkauf. Die „wirtschaftlich potentere“ Zielgruppe der über 45-Jährigen tendiere demgegenüber eher zu Neuwagenkäufen (22 Prozent) und weniger in Richtung Gebrauchtwagen (sieben Prozent).

Wichtig sind den potenziellen Käufern der Befragung zufolge vor allem eine gute Qualität und hohe Sicherheitsstandards, während vor zwei Jahren noch der Anschaffungspreis als wichtigstes Kriterium bei der Kaufentscheidung genannt wurde. Inzwischen hat dieser Faktor – so Ernst & Young – leicht an Bedeutung verloren und ist in der Bewertungsskala vom ersten auf den dritten Rang gesunken. Die weibliche Kundschaft lege besonderen Wert auf einen niedrigen Preis, niedrigen Verbrauch und Wirtschaftlichkeit sowie Umweltfreundlichkeit. Männer seien eher durch Komfort, Design und Innovationen zu beeindrucken. Weiteres Ergebnis der Befragung: Die Mehrheit will sich beim Autokauf für eine deutsche Marke entscheiden – für knapp 60 Prozent der Neuwageninteressenten ist es sehr wichtig, dass es sich bei ihrem zukünftigen Fahrzeug um eine deutsche Marke handelt. Immerhin noch 15 Prozent finden dies eher wichtig. „Deutsche Marken stehen aus Sicht der Verbraucher nach wie vor für einen hohen Qualitätsstandard“, stellt Peter Fuß, Leiter des Bereichs Automotive bei Ernst & Young, fest.

Für 71 Prozent der Neuwagenkäufer sei es wichtig zu wissen, in welchem Land ihr Auto gebaut wurde. Und immerhin 61 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bereit wären, für ein Auto, das ausschließlich in Deutschland gebaut wird, mehr Geld auszugeben. Andererseits würden 89 Prozent der Neuwageninteressenten mittlerweile einen Preisnachlass beim Autokauf erwarten. Dabei gehen fast 40 Prozent davon aus, dass sie einen Nachlass von mindestens zehn Prozent auf den Listenpreis erhalten. „Die Verkaufsförderungsmaßnahmen werden immer aggressiver. Die gewährten Preisnachlässe sind zum Teil erheblich – und gehen letztlich natürlich auf Kosten der Marge. Ohne Rabatt wird kaum noch gekauft“, so Fuß. Wenn Rabatte nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel seien, würden sich die Kunden daran gewöhnen, und genau dieser Effekt ist laut Fuß inzwischen eingetreten. „Die Verbraucher wurden quasi dazu erzogen, Normalpreise nicht mehr zu akzeptieren. Die Autoindustrie ist auf dem Weg in die Rabattfalle, aus der sie nur schwer wieder herauskommen wird. Die Preisnachlässe sind wie eine Droge: Die Kunden gewöhnen sich daran“, sagt er.

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