Montupet schließt Felgenwerk in Nordirland

Der französische Erstausrüstungslieferant Montupet S.A. wird sein Aluminiumgussräderwerk in Nordirland schließen und die Fertigungskapazitäten ins Stammwerk Chateauroux verlagern. Von der Schließung des Werkes in Belfast, die entweder Ende des Jahres, spätestens aber im ersten Quartal 2007 erfolgen soll, werden etwa 200 Mitarbeiter betroffen sein. Mehr als die Hälfte davon kann in der benachbarten Montupet-Produktion anderer Aluminiumteile – so Zylinderköpfe – untergebracht werden.

An die 90 Arbeiter sind konkret von der Arbeitslosigkeit bedroht, das Unternehmen hat die Mitarbeiter bereits von der bevorstehenden Werksschließung unterrichtet. Begründet wird die Schließung einerseits mit zunehmenden Kosten, womit vor allem Aspekte wie Transport – überragender Kunde war zuletzt die PSA-Gruppe mit ihren Autowerken in Frankreich –, Energie, aber auch ausufernde Versicherungsleistungen genannt werden, andererseits bedeuten stark zurückgehende Fördermittel der Europäischen Union, dass ein vormaliger Standort-Vorteil entfällt. Die Jahreskapazität der Fabrik in Belfast liegt bei 800.000 Einheiten, zuletzt wurden 600.000 Räder gefertigt.

Damit verfügt Montupet nur noch über eine Aluminiumgussräderfabrik in Europa, die aber ist eine der größten weltweit mit einer Kapazität von mehr als drei Millionen Einheiten jährlich. Das Projekt einer neuen Aluminiumräderfabrik am (vermeintlich) kostengünstigen Standort Rumänien ist mit ähnlicher Begründung wie für die Schließung der Fabrik in Belfast auf Eis gelegt: Zwar fertigt Montupet diverse Erstausrüstungsteile überwiegend für so genannte Billigautos in Rumänien, aber für das Produkt Aluminiumfelge belasten die langen Transportwege die Kostenkalkulationen dermaßen, dass zumindest vorerst dieses Projekt nicht weiter verfolgt wird.

Dagegen entwickle sich die Kooperation in Russland mit der Firma K&K (Krasnojarsk) sehr positiv, berichtet Montupet-Vertriebsdirektor Patrick Farque-Métais auf Anfrage. Das weiterhin stark forcierte Interesse der internationalen Automobilhersteller am russischen Markt bestätigt die Strategie seines Unternehmens, dort mit Aluminiumrädern für die Erstausrüstung Fuß fassen zu wollen.

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