Nicht umzurüsten ist die falsche Spartaktik

Wegen der anhaltend steigenden Kostenbelastungen wollen die viele Autofahrer auf den oft als lästig empfundenen Umstieg von Winter- auf Sommerbereifung verzichten und die M+S-Pneus kurzerhand in der warmen Jahreszeit weiterzufahren. „Unsere Mitgliedsbetriebe berichten über eine zunehmende Zahl an Kunden, die diese Spartaktik verfolgen“, so bestätigt Peter Hülzer, geschäftsführender Vorsitzender des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk. Winterreifen im Sommer zu fahren ist zwar nicht ausdrücklich verboten, ist aber aus verschiedenen Gründen auch nicht anzuraten. Zum einen steht dem vermeintlichen Spareffekt eine schnellere Abnutzung der Winterreifen und ein erhöhter Benzinverbrauch gegenüber. Darüber hinaus unterschätzen viele Autofahrer das Sicherheitsrisiko ihres Sparplans. „Sicherer ist die saisongerechte Umbereifung auch noch in anderer Hinsicht“, so ergänzt Hans-Jürgen Drechsler, Geschäftsführer des Bonner Fachverbandes und Technik-Experte im BRV.

Denn seit 1. Mai dieses Jahres gilt die Neuregelung der Straßenverkehrsordnung. Und die verlangt im Wortlaut Folgendes: „Bei Kraftfahrzeugen ist die Ausrüstung an die Wetterverhältnisse anzupassen. Hierzu gehören insbesondere eine geeignete Bereifung und Frostschutzmittel in der Scheibenwaschanlage.“ Drechsler: „Diese neue Vorschrift wurde – wohl wegen des expliziten Hinweises auf Frostschutz – in der öffentlichen Diskussion bislang zumeist einseitig als versteckte Winterreifenpflicht interpretiert. Genauso kann man daraus aber schließen, dass auch Winterreifen im Sommer nicht als geeignete Bereifung im Sinne der Vorschrift anzusehen sind. Sie sind zwar perfekt an winterliche Witterungsbedingungen angepasst, schneiden aber im Vergleich zu Sommerreifen bei sommerlichen Straßenverhältnissen in punkto Handling, Komfort und Bremsweg – hier insbesondere beim Bremsen auf nasser Fahrbahn – schlechter ab.“

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