Neues Conti-Reifendistributionscenter in Korbach

Die Continental AG will am Standort Korbach, wo das Unternehmen 3.000 Mitarbeiter beschäftigt (1.700 in der Reifenfertigung, 1.300 bei ContiTech), ein neues Reifendistributionscenter einrichten, von dem aus Vertriebspartner in Deutschland und Europa beliefert werden sollen. Hierfür investiert die Circum Real Estate GmbH & Co. KG (Darmstadt) rund elf Millionen Euro und vermietet das Gebäude an Continental. Hessens Ministerpräsident Roland Koch machte heute in Anwesenheit von Korbachs Bürgermeister Klaus Friedrich und Werksleiter Lothar Salokat den ersten Spatenstich für das neue Distributionscenter, das gemäß den Planungen 2007 seinen Betrieb aufnehmen wird. Im Zusammenspiel mit den vorhandenen 22 regionalen und vier europäischen Distributionszentren sollen so auch Reifen in selten benötigten Größen dank des Neubaus schneller und flexibler geliefert werden können.

Dabei wird Continental in Korbach eigenen Angaben zufolge erstmals ein neues Reifenlogistikkonzept umsetzen. Auf 30.000 Quadratmetern neuer Lagerfläche werden rund 20.000 Reifenpaletten mit 3.000 unterschiedlichen Produkten gelagert, sodass alles in allem 750.000 Reifen aus allen Konzernstandorten Platz finden. „Das Konzept basiert auf einem optimalen Ressourceneinsatz von Personal, Fläche und Technik. Alle Stapler werden über ‚Radio Frequency’ (also per Funk, Anm. d. Red.) gesteuert. So schaffen wir die Voraussetzungen, die Unternehmensziele logistisch abzusichern und vom weiter wachsenden Marktvolumen einen großen Teil hinzuzugewinnen“, sagt Carsten Sziegoleit, Leiter Lagerhaltung und Distribution für Europa, Afrika und Asien bei dem Reifenhersteller. Neu ist daran, dass ganz Europa künftig mit Ultra-High-Performance-Reifen aus dem Zentrallager Korbach beliefert wird. Bisher wurden die UHP-Reifen (Größen von 17 Zoll an aufwärts) in den Lagern der einzelnen Länder aufbewahrt.

Zwar bringe die Zentralisierung höhere Transportkosten, aber die logistischen Vorteile wiegten dies – so Sziegoleit – bei weitem wieder auf. „Was helfen niedrige Transportkosten, wenn der Reifen gar nicht oder im falschen Lager liegt“, fügt er erklärend hinzu. Neben der europäischen Verteilung wird im Zuge des Neubaus aber auch die deutsche komplett überarbeitet. „Über die kleineren Lager in West- und Ostdeutschland können wir die wachsende Komplexität und die steigende Anzahl der Anforderungen nicht mehr abwickeln“, erläutert Sziegoleit. Drei regionale Standorte werden künftig die Conti-Kunden in Deutschland mit dem vollständigen Programm an Pkw- und Lkw-Reifen täglich bedienen: Neben Hannover-Isernhagen und Neu-Ulm wird Korbach das dritte dieser Lager sein. Zuständig für die Logistik und Verteilung wird die Firma Honold Reifenlogistik sein, die bereits seit fünf Jahren die Standorte Hannover und Neu-Ulm betreibt und ebenfalls zuständig ist für die regionalen Distributionszentren in Dänemark und Moskau sowie das europäische Distributionscenter für Lkw-Reifen in Straubing bei München.

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