Sibur behauptet Marktführerschaft in Russland

Der russische Sibur-Konzern hat im vergangenen Jahr 11,7 Prozent weniger Reifen gefertigt als 2004. Der Rückgang der Jahresproduktion von 15,1 auf jetzt 13,4 Millionen Reifen sei durch die derzeit stattfindenden Umstrukturierungen und Spezialisierungen in den vier vorhandenen Reifenfabriken zu erklären, heißt es in einer Antwort der zum 1. Januar 2006 neu gegründeten Reifenholding Sibur-Russian Tires (SRT) auf Anfrage der NEUE REIFENZEITUNG. In 2003 stellte das Unternehmen noch 17,9 Millionen Einheiten her. Der Gesamtumsatz des Sibur-Konzerns mit Reifen im vergangenen Jahr konnte dennoch um 5,8 Prozent auf jetzt 20,62 Milliarden Rubel (rund 605 Millionen Euro) gesteigert werden.

Dabei setzt sich der Umsatz zusammen aus 14,17 Milliarden Rubel, die die bis Ende des vergangenen Jahres als Vertriebsgesellschaft geführte SRT durch den Absatz der produzierten Reifen an den Reifenhandel erzielen konnte, sowie aus weiteren 6,45 Milliarden Rubel, die die konzerneigenen Reifenfabriken für die Dienstleistung der Reifenfertigung erzielen; der Konzern stellt die Rohstoffe und Vormaterialien für die Produktion in seinen Fabriken zwar zur Verfügung, werden diesen bilanziell aber nicht zugerechnet (Stichwort „Tolling“). Die Fabriken verkaufen also nie das fertige Produkt, sondern nur die Dienstleistung der Herstellung.

Bei den derzeit stattfindenden Umstrukturierungen der Produktionsstätten will Sibur bzw. seit 1. Januar Sibur-Russian Tires seine Position als Marktführer insbesondere bei Nutzfahrzeugreifen ausbauen. Wie die neue Reifenholding schreibt, habe der Hersteller mit Hauptsitz in Moskau seine Position der Marktführung unter den russischen Herstellern trotz der vorgenommenen Veränderungen halten können. Bei Landwirtschaftsreifen etwa habe man laut eigener Statistik einen Marktanteil in Russland (bezogen auf den Umsatz) von 56,5 Prozent; die Wettbewerber Nizhnekamskshina und Amtel-Vredestein müssen da mit 16,8 bzw. 16,3 Prozent auskommen. Bei Lkw-Reifen halte Sibur-Russian Tires einen Marktanteil (erneut in Rubel) von 39,9 Prozent, während Nizhnekamskshina immerhin noch auf 33,7 Prozent und Amtel-Vredestein auf 20,6 Prozent kommen. Auch in dieser Statistik werden lediglich die in Russland von den heimischen Herstellern gefertigten Reifen berücksichtigt. Selbst bei Pkw-Reifen halte SRT – unter den heimischen Herstellern, gemessen nach Umsatz – einen Marktanteil von 33,9 Prozent vor Amtel-Vredestein mit 28,3 Prozent und Nizhnekamskshina mit 27,2 Prozent.

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert