Gute JV-Partner in China alle vergeben?

Trotz all der Aufregung und Begeisterung, die China und der chinesische Markt immer noch verursachen, „ist es ein schwieriger Markt, um Geschäfte zu machen“. Das sagte Keith Lomason, Chief Executive bei China-Ableger von Magna International, laut Automotive News vor einem Kongress. In den 1990er Jahren trat China ins Blickfeld international operierender Unternehmen als Produktionsbasis – mit minimalen Lohnkosten – und als Absatzmarkt mit riesigen Potenzial. „Geringe Kosten sind nicht mehr das, was sie einmal waren, und die Margen auf Produkte sind auch nicht mehr, was sie einmal waren“, so Lomason weiter. Insbesondere in den florierenden Küstenregionen und den Metropolen seien die Lohnkosten stark angestiegen, so dass Unternehmen auf der Suche nach wirklichen Low-cost-Standorten nun ins Landesinnere ausweichen müssen. „Jedes Jahr ist es härter profitabel zu sein.“

Darüber hinaus empfiehlt der China-Experte allen Unternehmen, die sich in China etablieren wollen, dies nun ohne Jointventure-Partner zu tun. Seine Erklärung für diese Meinung, die man in der Vergangenheit nur sehr selten vernehmen konnte: „Die meisten der guten Partner sind bereits weg. Heute einen Partner auszuwählen bedeutet, man verbündet sich mit einem Partner, das schwächer ist als diejenigen, die die Wettbewerber bereits haben.“

Wenn ein Jointventure nicht verhindert werden könne, so Keith Lomason weiter, müsse es ein Partner für ganz China sein, nicht mehrere: „Wenn man nur einen einzigen Partner hat, werden die genauso an ihrem interessiert sein wie Sie selbst“, sagte er der dem Kongress. Unternehmen, die ein Jointventure eingehen wollen oder müssen, sollten sich „die bestmögliche rechtliche Beratung“ sichern, denn Ansichten von Chinesen über Verträge seien anders als in westlichen Unternehmen üblich. „Verhandlungen mit dem chinesischen Partner beginnen erst, wenn der Vertrag schon unterzeichnet ist.“ Dies sei keine List sondern einfach ein kultureller Unterschied. Insgesamt, so warnte Lomason, müsse man sich heute ganz genau überlegen, wie das Timing eines China-Eintritts zu optimieren sei. Er empfahl sogar den Unternehmen, die derzeit noch nicht in China aktiv sind, sich „zurückzulehnen und bis 2010 abzuwarten. China stellt heute den komplexesten und schwierigsten Markt überhaupt dar, um darin heute aktiv zu werden.“

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