Automatisierung wird bei Michelin vorangetrieben

Nach Informationen des Akron Beacon Journal will Michelin innerhalb der kommenden zehn Jahre sowohl in den USA als auch in Europa die Anzahl seiner Mitarbeiter reduzieren. Allerdings sind demzufolge wohl keine Entlassungen geplant, sondern das Unternehmen will den Umstand ausnutzen, dass annähernd die Hälfte seiner etwa 23.400 Mitarbeiter in Nordamerika und rund 76.100 Beschäftigten in Europa innerhalb dieser Zeitspanne in Rente geht. Statt dort neue Mitarbeiter einzustellen, will der Reifenhersteller offensichtlich – so das Blatt unter Berufung auf Aussagen von Edouard Michelin – in eine weitere Automatisation der Produktion investieren. „Die vor uns liegende Pensionierungswelle ist eine Gelegenheit für uns, von der gestiegenen Produktivität zu profitieren. Das bedeutet, dass wir mit der gleichen Anzahl von Mitarbeitern entweder mehr produzieren können oder mit weniger Leuten dieselben Volumina erzielen“, werden Aussagen des Konzernchefs zitiert.

Michelin habe außerdem gesagt, dass man neue Werke vorrangig in solchen Ländern und Regionen errichten werde, die wie beispielsweise Brasilien, China, Thailand und Osteuropa als so genannte Zukunftsmärkte gelten. Und Thierry Coudurier, Chef der Lkw-Reifendivision des Herstellers, soll vorgerechnet haben, dass ein US-Mitarbeiter das Unternehmen durchschnittlich zwischen 65.000 und 70.000 US-Dollar pro Jahr koste, und in Europa der Vergleichswert zwischen 41.000 und 47.000 US-Dollar liege. Für chinesische Arbeiter würde demgegenüber nur ein Zehntel dessen anfallen, sodass Coudurier zufolge dort der Lohnanteil an den gesamten Reifenproduktionskosten nur 15 Prozent ausmache, während es in US-Werken 40 Prozent seien. „Wenn wir also einige der Arbeitsplätze durch Maschinen ersetzen können, werden sich die Lohnstückkosten verringern“, so Coudurier.

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