Rasant wachsender Autoteilemarkt in China erwartet

Die Zahl der in China zugelassenen Fahrzeuge wird sich nach sieben Jahren kontinuierlichen Wachstums von heute elf Millionen bis 2008 auf 24 Millionen voraussichtlich mehr als verdoppeln. Die älteren Fahrzeuge der ersten Generation müssen aufgrund ihrer Laufleistung nun vermehrt Werkstätten aufsuchen. „Branchenkenner erwarten deshalb, dass sich der Umsatz mit Ersatz- und Zubehörteilen bis 2008 um durchschnittlich 17,6 Prozent pro Jahr erhöht“, heißt es daher in einer Analyse der Unternehmensberatung KPMG, die auf Basis aktueller Marktdaten und von Gesprächen mit führenden Branchenvertretern erstellt wurde. Der darin als „momentan noch relativ bescheiden“ beschriebene Gebrauchtwagenmarkt wird demnach bis 2010 voraussichtlich um durchschnittlich 20 Prozent jährlich wachsen und dadurch den Bedarf an Autoteilen zusätzlich ankurbeln.

Der Umsatz mit Ersatzteilen und Zubehör lag der Studie zufolge 2004 bei einem Volumen von 3,2 Milliarden US-Dollar in China. Dies – so KPMG – entspreche weniger als zehn Prozent der gesamten Autoteileproduktion. Zum Vergleich werden als entsprechende Quoten für die USA oder Deutschland 60 bzw. 40 Prozent genannt. Prognostiziert wird, dass sich der Umsatz mit Ersatz- und Zubehörteilen bis 2008 um über 60 Prozent auf 5,2 Milliarden US-Dollar erhöhen wird. „Schon jetzt lenken immer mehr Zulieferer ihre Aufmerksamkeit auf den Bereich Ersatzteile und Zubehör, um Einkünfte zu diversifizieren, Margen zu verbessern und sich nachhaltiges Umsatzwachstum zu sichern. China ist hier aber nicht nur wegen des schnell überalternden Fuhrparks und des aufkommenden Gebrauchtwagenmarkts attraktiv. Es locken auch starke Umsätze bei Kleinwagen, die in China nur mit Basisausstattung ausgeliefert werden und die deshalb gerne mit Zubehörteilen aufgewertet werden. Außerdem haben sich Qualität und Zuverlässigkeit der Vertriebskanäle verbessert“, sagt Hans-Dieter Krauss, Leiter des Bereichs Automotive bei KPMG.

In der Analyse der Unternehmensberatung wird zudem davon ausgegangen, dass China auch eine immer größere Rolle im Export von Ersatz- und Reparaturteilen spielen wird. Schon in den vergangenen fünf Jahren habe sich der Teileexport aus dem Reich der Mitte mehr als verfünffacht und im zurückliegenden Jahr bereits ein Volumen von 5,6 Milliarden US-Dollar erreicht. Damit sei China bereits heute beispielsweise fünftgrößter Autoteilelieferant der USA. „Kfz-Zulieferbetriebe in China werden aufgrund ihrer günstigen Kostenstruktur als Bestandteil der globalen Wertschöpfungskette für Hersteller immer interessanter. Viele weltweit operierende Zulieferer könnte die Idee reizen, sich auf Entwicklung und Markenführung zu konzentrieren und weniger technologisierte und arbeitsintensivere Produktionsschritte nach China zu verlagern“, so Krauss. Er weist außerdem darauf hin, dass immer mehr Hersteller auch versuchen, sich noch ganz andere Servicebereiche zu erschließen. Genannt wird in diesem Zusammenhang unter anderem die Autofinanzierung – so hätten General Motors, Volkswagen, DaimlerChrysler und Toyota bereits eigene Finanzierungsunternehmen im Land gegründet.

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