„e-learning“ bei Bridgestone

Der Einsatz von Computer und Internet bietet in der Aus- und Weiterbildung ein riesiges Potenzial, das Unternehmen zunehmend einsetzen. Die Möglichkeiten, über verschiedene Anbieter und Plattformen e-learning-Module zu nutzen, sind mannigfaltig. Als Alternative oder Ergänzung zu klassischen Präsenzseminaren offerieren sie Chancen der Weiterbildung, die nicht nur kostengünstig sind, sondern auch etliche Vorteile für die Anwender und Lernenden bieten. Bridgestone Deutschland bietet für Partner im Handel und Mitarbeiter solche e-learning-Module an.

Das erste e-learning-Projekt: Die Run Flat Technologie (RFT), die als echte Innovation der Reifentechnologie interessantes Gewinnpotenzial verspricht, bot sich als erstes Thema an. Ergänzend zur Basisschulung und Zertifizierung sollte ein Lernprogramm entwickelt werden, das flexibel und wiederholbar eingesetzt werden kann. Nicola Mascetta, Leiter Training bei Bridgestone Deutschland, der das Projekt e-learning leitet und koordiniert, sah sich unterschiedliche „Autorentools“ an, die die Erstellung von Lernprogrammen ermöglichten.

Seit Juni 2005 steht das Lernprogramm „RFT“ auf CD-ROM zertifizierten Händlern zur Verfügung. Gleichzeitig wurde sämtlichen Mitarbeitern von Bridgestone Deutschland das Lernmodul im Intranet zur Verfügung gestellt. Die Bereitstellung des Lernprogramms im Intranet von Handelspartnern ist ebenfalls möglich und wird bereits praktiziert.

Die Beweggründe, e-learning einzusetzen, liegen auf der Hand: Denn e-learning-Einheiten weisen eine definierte, einheitliche Qualität auf, können flexibel eingesetzt werden und benötigen als Basis lediglich einen PC mit CD-ROM-Laufwerk. Zudem sind sie ortsungebunden und können eine schnelle zeitliche Versorgung gewährleisten. Ist es jetzt möglich, dass eine Außendienstmannschaft von 75 Personen innerhalb von zwei Wochen auf dem gleichen Wissensstand ist, war dies zuvor nur schwerlich durchzuführen. Gezielter Wissensaufbau und verzweigte Wissensverbreitung sind mit begrenztem finanziellen und Zeitaufwand durch e-learning zu realisieren.

Weitere Pluspunkte sprechen für die Lerneinheiten am PC. Jeder bestimmt sein Lerntempo selbst und kann sich innerhalb des Programms individuell bewegen. Eine Wiederholung und Auffrischung des einmal Gelernten ist jederzeit möglich. Auch multimediale Inhalte wie Videos oder Audio-Dateien sind ohne weiteres integrierbar. Für Nicola Mascetta sind genau diese inhaltlichen Vorteile entscheidend: „Oft ist der Wissensstand der Teilnehmer nicht einheitlich. Bewertungen herkömmlicher Seminare ergaben, dass ein Teil den Stoff kaum bewältigte, während einem anderen Teil der Seminarteilnehmer einige Sachverhalte schon bekannt waren, was dann zum bekannten Phänomen des „Abschaltens“ führte.“ Auch die Wiederholung von Lerninhalten sei durchaus wichtig und erwünscht. Zudem, so Mascetta, sei die Interaktionsfähigkeit der e-learning-Einheiten sehr willkommen, das selbstständige Lernen mit einem zeitgemäßen Medium fördere die Motivation und die grundsätzliche Bereitschaft zur Weiterbildung.

Selbstverständlich werden bei Bridgestone auch weiterhin Präsenzseminare angeboten. Wenn es um so genannte „soft skills“ geht – wie zum Beispiel bei Führungs-, Verkaufs- oder Telefontrainings – so ist die Anwesenheit eines Trainers nicht immer zu ersetzen. Auch Lerneinheiten zu Präsentation, Rhetorik oder Körpersprache erfordern die Interaktion von Menschen ohne zwischengeschaltete Apparatur und eignen sich eher für Präsenzseminare oder kombinierte Trainings mit Präsenz- und Online-Einheiten (blended learning).

Eine Befragung der Absolventen des RFT-Lernprogramms im Fachhandel ergab eine sehr positive Resonanz. Keiner hatte Probleme, mit dem Modul zu lernen, und alle konnten sich vorstellen, künftig auch andere Lerninhalte online zu üben. 97 Prozent „hatten Spaß“ bei der Bearbeitung des Lernprogramms. Insgesamt wurde der Kurs mit der Note 1 bis 2 von 5 bewertet.

Als nächstes sollen bei Bridgestone Grundlagen der Reifentechnik sowie Motorrad-Reifentechnik als e-learning-Module aufgearbeitet werden. Auch neue Produkte, BWL-Wissen sowie Zeitmanagement und Gebietsplanung für Gebietsleiter sind potenzielle Themengebiete, die per e-learning zu vermitteln sind. „Mit e-learning“, so Nicola Mascetta, „wird die Effizienz von Trainings und die Motivation der Lernenden gleichzeitig gesteigert und dabei lassen sich erhebliche Kosten einsparen.“ Auf die persönliche Betreuung der Mitarbeiter, sowohl bei der Einführung als auch bei ihrem Werdegang innerhalb des Unternehmens, wird parallel dazu auch weiterhin großer Wert gelegt.

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