„Eigenanalyse“ im Reifenhandel

Die Personal- und Unternehmensentwicklungs-Gesellschaft Didactic Network (Michelstadt) ist in der deutschen Reifenbranche keine unbekannte Größe. Der Geschäftsführer Hartmut Hennig stammt aus dem Hause Pirelli, bietet seine Beratung aber längst markenneutral dem deutschen Reifenfachhandel, aber auch der Reifenindustrie an. Je nach Aufgabenstellung kooperiert Didactic Network (info@didactic-network.com) mit kompetenten Partnern und entwickelt zielgerichtet Bausteine, die helfen sollen Probleme der Branche zu lösen. Diese Bausteine fügen sich zusammen zu einer Edition B.E.S.T., wobei die vier Buchstaben für „Beratung – Entwicklung – Systeme – Training“ stehen. B.E.S.T. soll mittelständischen Unternehmern praktische und strategische Personalmanagementinstrumente zur Steigerung der Unternehmensergebnisse und der Leistung an die Hand geben. Das erste B.E.S.T.-Modul unter dem Titel „Erfolgsorientierte Entlohnung“ hat die NEUE REIFENZEITUNG vor einigen Monaten vorgestellt, jetzt kommt unter dem Titel „Eigenanalyse“ das zweite Modul in den Markt. Ziel ist es dabei, dass der Reifenhändler eine Zustandsbeschreibung seines Betriebes erstellen kann, die die Stärken und Schwächen, die nun einmal jedes Unternehmen hat, entlarven soll.

Entwickelt hat das Programm Dipl-Kauffrau Margarethe Quednau, die unumwunden einräumt, dass dies System eine Schwäche hat: Es kann nicht verhindern, dass sich der Nutzer bei der Eigenanalyse selbst belügt und sein Unternehmen in rosigen Farben sieht, die mit der Realität nur wenig gemein haben. Wer bereit ist, eine Person seines Vertrauens und die mit den Gegebenheiten des Betriebes vertraut ist (Ehefrau, Meister …) einzubeziehen, kann immerhin diese Gefahr deutlich minimieren. Wer über die nötige selbstkritische Haltung verfügt, wird ohnehin vor solchem Selbstbetrug gefeit sein. Nach etwa zwei Stunden Beschäftigung mit der CD-ROM wird er einigermaßen wissen, wo er steht, wird ihm aufgegangen sein, was er immer schon latent gespürt hat, und wird er wissen, wo er ansetzen muss, um seinen Betrieb zukunftsfähig zu machen. Und all das, ohne sich einem externen Berater offenbaren zu müssen und dessen Ratschlägen auszuliefern.

Dem von Didactic Network angebotenen Modul „Eigenanalyse“ merkt man sofort an, dass es ein Entwicklungsziel war, ein möglichst einfaches Handling zu gewährleisten. Schon beim Titel verzichtet man auf den gängigen, aber eher abschreckenden Terminus „Evaluation“. Wer das Programm abarbeitet, wird vielleicht sogar Spaß daran haben, denn es ist spielerisch angelegt. Es kostet 99 Euro (plus Versandkosten und MwSt.) und kann direkt bei Didactic Network in Michelstadt bestellt werden oder auch per Internet (www.didactic-network.com). Voraussetzungen sind lediglich ein CD-ROM-Laufwerk und MS Excel ab Version 97.

Die drei Themenkomplexe Unternehmensführung, Marktpositionierung und Personal sind noch weiter unterteilt in diverse Unterthemen. Schwierige Analysen sind nicht erforderlich, der Anruf beim Steuerberater ist nicht erforderlich, wie im Schulnotensystem werden einfach Ist- und Soll-Zustand festgehalten, werden Übereinstimmungen sowie geringe oder auch gravierende Abweichungen in Form einer Ampel festgehalten. Wo der Unternehmer „im grünen Bereich“ ist, kann er zufrieden sein, „sieht er Rot“, so läuft in seinem Betrieb irgendetwas schief. Womit auch gemeint sein kann, dass er an einer Stelle „zu gut“ ist. Gemeint ist damit beispielsweise, ein teures Angebot vorzuhalten, dass aber nicht oder kaum geschäftlich zum Tragen kommt.

Das sich ergebende „Stärken-Schwächen-Profil“ zeigt den Handlungsbedarf. Die Möglichkeit, sich Notizen im Programm direkt zum machen, gewährleistet, dass so manche spontane Idee nicht untergehen kann. Damit ist das B.E.S.T.-Modul „Wettbewerbsprodukten“ der Handwerks (Krisencheck) oder der Banken (hauptsächlich an Basel II orientiert) überlegen. Denn oftmals wird Reifenhändlern vorgeworfen, sie seien geradezu „beratungsresistent“. Wer selbstkritisch und völlig eigenständig Schwächen seines Betriebes aufgedeckt hat, kann über solch einem Vorwurf stehen. Er ist der Verantwortung, die er für sein Unternehmen, seine Familie und seine Mitarbeiter trägt, gerecht geworden.

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert