Ein Dämpfer für die Verkehrssicherheit

Sie haben entscheidenden Einfluss auf die Fahrsicherheit, doch wie kaum ein anderes Bauteil, sind sie dem täglichen Verschleiß ausgesetzt. Stoßdämpfer sind bei jeder Unebenheit im Einsatz und sorgen dafür, dass das Fahrzeug ein Höchstmaß an Bodenhaftung behält. Doch mit zunehmender Laufleistung nutzen sich die Stoßdämpfer ab. Die Folgen dieses Verschleißes werden von vielen Verkehrsteilnehmern unterschätzt, heißt es in einer Pressemitteilung des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR).

Experten schätzen, dass etwa fünf bis sechs Millionen Fahrzeuge mit defekten Stoßdämpfern auf unseren Straßen unterwegs sind. In einer freiwilligen Aktion ließen im vergangenen Herbst über 12.000 Verkehrsteilnehmer im ganzen Bundesgebiet ihre Fahrzeuge untersuchen. Dabei wiesen 14,4 Prozent defekte Stoßdämpfer auf. Von Mängeln betroffen sind nicht nur ältere Fahrzeuge. Auch bei Autos, die noch nicht einmal zwei Jahre alt sind, liegt die Defektrate bei 5,9 Prozent.

Der schleichende Abnutzungsprozess ist für den Fahrer kaum zu merken, heißt es weiter in der Mitteilung des DVR. Er gewöhnt sich an das veränderte Fahrverhalten seines Wagens. Doch in Gefahrensituationen, die z.B. zu einem Ausweichmanöver oder einer Vollbremsung zwingen, können die Defekte fatale Folgen haben.

Durch defekte Stoßdämpfer verlängert sich der Bremsweg – möglicherweise um entscheidende Meter. Gerade ein modernes Antiblockiersystem kann nicht mehr optimal wirken, da der notwendige Bodenkontakt fehlt. In einem Test verglich der TÜV die Bremswege eines Fahrzeugs mit neuen Stoßdämpfern mit denen eines Fahrzeugs, dessen Stoßdämpfer nur noch über eine Leistung von 50 Prozent verfügen. Das Ergebnis: Auf unebener Straße verlängerte sich der Bremsweg mit defekten Dämpfern bei einer Vollbremsung aus 80 km/h bereits um bis zu drei Meter – also um bis zu acht Prozent.

Verschlissene Stoßdämpfer vergrößern die Gefahr, dass sich das Fahrzeug bei starken Lenkbewegungen, etwa beim Ausweichen, aufschaukelt oder dass es in einer Kurve ausbricht. Das Aquaplaning-Risiko steigt. Die Wirkung elektronischer Fahrwerkskomponenten wie ESP ist durch die schwindende Bodenhaftung stark beeinträchtigt. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat und die gewerblichen Berufsgenossenschaften empfehlen daher, Stoßdämpfer regelmäßig alle 20.000 Kilometer sowie vor und nach dem Winter und vor jeder großen Urlaubsreise prüfen zu lassen.

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