Michelin präsentiert sich innovativ und wird langen Atem haben

Auf der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit präsentiert Michelin gleich drei Aufsehen erregende Reifenkonzepte: Neben den bereits bekannten und ohne Luft auskommenden Projekten Tweel – beim Militär bereits in der Erprobung (übersteht sogar explodierende Landminen) – und einer anlässlich der Pariser Auto Show im letzten Herbst gezeigten Art Vollgummireifen – bestehend aus einer Reihe von ultrafesten Ringen – zeigt das Unternehmen ein vorerst für Elektrofahrzeuge entwickeltes Produkt namens „Active Wheel“.

Beim „Active Wheel“ ist ein Federungssystem integrierter Bestandteil. Da Bauteile wie Getriebe, Kupplung, Stoßdämpfer oder andere entfallen, hätten die Automobildesigner völlig neue Möglichkeiten beim Fahrzeugdesign.

Dass der Michelin-Konzern mit Innovationen einen langen Atem hat, hatte er schon mit dem 1946 erfundenen Radialreifen bewiesen: Es hatte rund dreißig Jahre gedauert, bis klar war, dass dieses revolutionäre neue Konzept den Diagonalreifen ersetzen würde. Auch wenn eine der jetzt vorgestellten Konzeptstudien eines Vollgummireifens und Active Wheels das Zeug zu einem Reifentyp der Zukunft haben sollte (Tweel wird tatsächlich bereits dieses Jahr auf einer Art motorangetriebenem Rollstuhl montiert), von einer Marktdurchdringung bei Pkw wären sie noch viele Jahre entfernt. Ernst nehmen sollte man sie schon: Michelin gibt jährlich 4,5 Prozent seiner Umsätze für Forschung und Entwicklung aus und wird Projekte, die zukunftsfähig erscheinen, mit Beharrlichkeit verfolgen.

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