Keine Trelleborg-Reifen mehr aus Trelleborg

Das Management des schwedischen Trelleborg-Konzerns ist in Verhandlungen mit den Gewerkschaften getreten, um die Modalitäten einer Schließung des Reifenwerkes in der Stadt Trelleborg zu klären. Die Werksschließung sei erforderlich, weil der Markt für die in Trelleborg hergestellten Reifen sinkt und der Preisdruck von Herstellern aus kostengünstigen Ländern immer größer werde.

Derzeit stellt Trelleborg jährlich etwa 4.000 Tonnen Landwirtschafts- und Forstreifen diagonaler Bauweise in der Stadt an der Südspitze Schwedens her, das Reifengeschäft gehört zur Konzernsparte Trelleborg Wheel Systems (TWS) einschließlich der Landwirtschaftsreifenmarken Pirelli (radial) sowie Trelleborg und Viskafors (beide diagonal). Etwa 50 Prozent des Reifenumsatzes, den Trelleborg erzielt, stammen aus der Fabrik in Trelleborg, in der 160 der 730 Mitarbeiter mit der Reifenfertigung betraut sind. Bereits heute hat Trelleborg Aufträge zur Produktion von Reifen der eigenen Marken an andere Reifenhersteller vergeben (Off-take). Diagonalreifen verlieren immer stärker Anteile an Reifentypen radialer Bauart, wie sie TWS auch in Tivoli nahe Rom (ehemaliges Pirelli-Werk) herstellt.

Trelleborg plant, die bisherige Produktion in anderen Fabriken fortzuführen bzw. an Off-take-Partner zu vergeben und die eigenen Kapazitäten in der Radialreifenfabrik von Tivoli im nächsten Jahr auszubauen. Insgesamt gehen, wenn die Pläne des Managements umgesetzt werden, etwa 200 Jobs in der Reifensparte verloren, davon 130 in der Produktion und 70 in der Verwaltung.

Die Kosten der Schließung werden mit gut 35 Millionen Euro, die Auswirkungen auf den Cash-flow mit knapp 14 Millionen Euro beziffert. Als eine Konsequenz werden auch Unternehmen der Trelleborg Automotive in Europa sowie der deutsche Standort in Breuberg (Odenwald) betroffen sein, mit Stellenstreichungen ist zu rechnen. Die Gesamtkosten dieser aus der Werksschließung resultierenden Maßnahmen werden nach Angaben des Konzerns bei weiteren knapp 20 Millionen Euro liegen. Positive Kosteneffekte erwartet Trelleborg im Jahr 2006.

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