Umweltfreundlichkeit ein Entwicklungsziel beim Nokian „Z“

Bei der Entwicklung des neuen, bis 270 km/h freigegebenen Sommerreifens „Z“ richtete der finnische Hersteller Nokian eigenen Aussagen zufolge das Augenmerk auf zwei Kerneigenschaften: Sicherheit in Extremsituationen und Umweltfreundlichkeit. Deshalb – so das Unternehmen – wird bei der Produktion des Reifens vollständig auf die Verwendung so genannter hoch aromatischer Öle (HA) verzichtet, was ihn zum weltweit ersten Sommerpneu der Geschwindigkeitskategorie W mit „sauberen“ Gummimischungen mache. Bis Ende des Jahres will Nokian darüber hinaus in allen Reifen HA-Öle durch niedrig aromatische Öle ersetzen. Mit dem nun vorgestellten Reifenmodell „Z“, das zum Frühjahr 2005 in Mitteleuropa, Skandinavien und Russland vorwiegend für das Nachrüstgeschäft auf den Markt kommen soll, wollen die Finnen nicht zuletzt aber wohl auch von der ihren Worten zufolge in Europa steigenden Nachfrage nach Reifen für höhere Geschwindigkeiten profitieren. Nach Schätzungen von Nokian Tyres wird der Absatz im UHP-Segment (ultra high performance), zu dem man Reifen der Geschwindigkeitskategorien V (bis 240 km/h), W (bis 270 km/h) und Y (bis 300 km/h) zählt, von 2003 bis 2008 in Europa um fast 70 Prozent von zwölf auf 20,3 Millionen Stück steigen.

Der Nokian „Z“ wurde für anspruchsvolles Fahren konzipiert und soll auch unter Extrembedingungen ausgesprochen präzise laufen. Um ein gutes Fahrverhalten zu gewähleisten, setzten die Entwicklungsingenieure auf eine völlig neue Laufflächenlösung: die Vollsilica-Lauffläche des neuen Reifens besteht demnach aus nicht weniger als vier unterschiedlichen Gummimischungen. Die Mischung der Mittelrippe beispielsweise ist für die Lenkpräzision und gute Handlingeigenschaften, außerdem jedoch auch für ein gleichmäßiges Abriebbild zuständig. Hinsichtlich der Hafteigenschaften seien demgegenüber eher die Reifenschultern entscheidend, weiß Nokian. Beim Bremsen und bei Kurvenfahrten sei der Flächendruck in den Schultern höher als in der Laufflächenmitte. Deshalb soll die Gummimischung im Schulterbereich einen wirkungsvollen Grip beim Bremsen und in Kurven sowie auf nassen Fahrbahnen garantieren und somit hohe Fahrsicherheit in Extremsituationen geben. Unterhalb der Lauffläche kommt über dem Stahlgürtelpaket jedoch noch eine weitere Gummischicht hinzu, die zur Senkung von Rollwiderstand und Wärmeentwicklung beitragen und der Reifenkonstruktion Robustheit verleihen soll. Am Stahlpaket haftet zudem eine Gummischicht, deren Aufgabe die Erhöhung der Verschleißfestigkeit der Reifenkonstruktion ist.

Allerdings kümmerten sich die Nokian-Ingenieure nicht nur um die Fahrleistungen ihrer neuesten Schöpfung, sondern dachten auch an solche Dinge wie Wirtschaftlichkeit, Geräuschentwicklung oder die Optik des Pneus. Deshalb soll der „Z“ im Vergleich zu Wettbewerbsprodukten einen niedrigeren Rollwiderstand besitzen, während dem akustisch optimierten Profil im Zusammenspiel mit so bezeichneten „Lärmhohlräumen“ in den Rillenböden eine das Reifengeräusch reduzierende Wirkung bescheinigt wird. Selbst auf rauen skandinavischen Straßen wird dem Reifen ein leises Fahrgeräusch attestiert. Die ensprechenden Messwerte für das Geräuschniveau im Innenraum sowie bei der Vorbeifahrt lägen deutlich unter den neuen EU-Bestimmungen, sagen die Finnen. Für eine schnelle und wirkungsvoll Ableitung des Wassers aus dem Profil zeichnen glatten Hauptrillen sowie zur Seite hin geöffnete Rillen verantwortlich. Für ein „elegantes Aussehen“ hat Nokian dem „Z“-Modell Silberstreifen am Rillenboden mit auf den Weg gegeben. „Sie passen ideal zu Alufelgen“, urteilt der Hersteller über dieses Feature, das durch die Verwendung gestanzter Spezialstahlformen bei der Vulkanisation der Reifen realisierbar sei.

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